Ich halte nichts von Neujahrsvorsätzen, denn das Buch „Die Macht der Gewohnheit“ lehrte mich einst eindrucksvoll, wie wirkmächtig eingeübte Gewohnheiten sind und was es braucht, diese zu überwinden und neue Gewohnheitsschleifen anzulegen.
Es ist 02:40 Uhr, tiefe Nacht. Ich durchlebte soeben einen Traum, ich erwachte aus diesem. Ich erwachte mit einer klaren Botschaft. Und sogleich beginne ich, es dienend auszuführen. Ich solle den Menschen etwas „an die Hand“ geben.
In meinem Traum ging es um Liebe, um Prüfungen, um eine Art „Matura- oder Abiturfeier“. Sogar meine vier Noten habe ich noch im Bewusstsein, so klar träumte ich.
Dieser Tage war ich im Austausch, mit doch so einigen Menschengeistern, welche die Gralsbotschaft lesen und kennen.
Manche kenne ich via Telegram schon jahrelang, manche erst seit kurzem. Immer wieder blitzt in diesem Austausch der pure Mensch durch. Dann darf auch ich einmal mehr spüren, als nur einen anonymen Namen oder eine unbekannte Nummer.
Ich durfte mich auch zur Frage des Karmas äußern. Abd-ru-shin schreibt dazu umfassend. Wie auch andere Meister und Wegbereiter, welche sich dieses Themas annahmen. Als ich erwachte, soeben, aus meinem Traum, da bekam ich etwas Praktikables „an die Hand“.
Jeder Mensch hat Ablösungen zu meistern, Hänge zu überwinden, Untugenden zu wandeln, Verstrickungen zu entflechten, alte Knoten im Netz des Karmas zu durchtrennen. Hier eine praktische und einprägsame Methode, wie Sie das künftig effizienter in Ihrem Leben umsetzen können:
Nehmen Sie sich 20 - 30 Minuten Zeit, das ist die Dauer einer Mahlzeit. Alles, was Sie brauchen, sind zwei leere DIN-A4-Blätter und einen Stift, oder auch bunte Stifte.
Setzen Sie sich zu Tisch, am besten alleine und in Ruhe ungestört und vermerken Sie auf jedem Blatt oben links Ihren vollen Namen und oben rechts das Datum. Dann legen Sie die linke Hand auf das Papier und umranden diese. Dasselbe machen Sie mit der anderen Hand.
Vermerken Sie, welche Hand die linke und welche die rechte ist. Ob Sie Linkshänder oder Rechtshänder sind, spielt womöglich dabei eine Rolle. Spüren Sie in sich hinein.
Karma verhält sich ähnlich wie Schulden. Wir müssen Schulden tilgen, ausgleichen, auf Saldo Null stellen. Der schnellste Weg dazu ist es, keine neuen Schulden mehr zu machen und alte Schulden Schritt für Schritt abzutragen.
Zurück zur Methode. Jede Hand hat fünf Finger. Eine Hand steht für „MACHEN“, die andere für „LASSEN“. Sie entscheiden, wofür Ihre stärkere Hand und Ihre schwächere Hand steht. Jeder Finger steht für eine konkrete karmische Aufgabe.
Gehen Sie tief in sich, atmen Sie bewusst, beten Sie gerne auch. Bitten Sie um geistige Führung und Hilfe. Und dann beginnen Sie, jedem einzelnen Finger eine Sache zuzuordnen: Fünf konkrete Anliegen, welche Sie ab sofort machen. Fünf konkrete Anliegen, welche Sie ab sofort lassen.
Bleiben Sie einfach und plakativ in der Formulierung, wie z.B.: Weniger Zucker. Kein rotes Fleisch mehr. Keine Pornographie mehr. Oder: Täglich 5 Umarmungen. Täglich 20 Minuten Frischluft. Wöchentlich 10€ wegsparen.
Bleiben Sie liebevoll mit sich, aber auch ernst und streng. Ihre Lebensumstände zeigen Ihnen die Zeichen, die Ihre karmischen Fäden und Knoten leichter erkennen lassen. Setzen Sie Ihr wichtigstes Anliegen pro Hand an die Stelle des Daumens, des wichtigsten Fingers an der Hand. Handeln kommt von Hand.
Sie schaffen damit ein Bildnis und einen mentalen Anker, für Ihre Karmaarbeit auf Erden. 10 konkrete Anliegen. Verteilt auf zwei Hände. Eine Seite steht für das Machen. Eine Seite für das Lassen. Manches mag schwer sein, doch im Beginn liegt 50% des Weges, der Rest ist das Beibehalten.
In 40 Tagen haben Sie in sich eine neue Gewohnheit installiert. Dann übernimmt Ihr Unterbewusstsein und hilft mit. Bewahren Sie die beiden Zettel zusammengefaltet auf.
Abd-ru-shin sagte schon im Vortrag „Der Mensch und sein freier Wille“: Nützet die Zeit des Erdenseins!
Datum: Samstag, 12. April 2025 Ort:Hotel Jagdschloss Niederwald Beginn: 09:00 Uhr Ende: 17:00 Uhr Tagungspauschale inkl. Raum: 95,00€ Zahlung: vorab, PayPal, Überweisung Restplätze: noch verfügbar Informationen:Link Programm: auf Anfrage ab 02/2025 Veranstalter:Walter Fletschberger Kontakt: info@imlichtederwahrheit.de
Die Tagungspauschale umfasst den persönlichen Anteil an der Raummiete, eine Kaffeepause am Vormittag mit Kaffee, Tee & Gebäck, ein 3-Gang Menü mit verschiedenen Hauptgerichten zur Wahl, eine Kaffeepause am Nachmittag mit Kaffee & Kuchen, Mineralwasser & Kaffee unlimitiert im Tagungsraum, Tagungstechnik, Glasfaser-WLAN Zugang im Hotel- und Tagungsbereich.
Ich als Veranstalter verzichte auf ein Honorar für meinen geistigen Dienst und für eigene Aufwendungen.
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Alle Spenden fließen zu 100% und transparent in die Planung und Durchführung der Geistigen Gespräche ein.
Die Bequemlichkeit, die Abd-ru-shin in seinen Vorträgen immer wieder ausführt, bezeichnet er richtigerweise als Trägheit. Der Begriff Trägheit ist im heutigen Bewusstsein den Massen nur wenig geläufig und auch nicht richtig in seiner geistigen Tragweite erfasst.
Wer sich neben der Geistigen Forschung auch noch für Psychologie, Philosophie, Theologie oder Physik interessiert, stellt fest, dass Begriffe wie Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit oder Trägheit ähnliche Ursachen aufweisen.
Das Gröbste, Dichteste und Schwerste ist gesetzmäßig und naturgemäß träge, denn es schwingt und strahlt mit niedriger Frequenz, die Beweglichkeit im Stoff auf Zellebene ist langsamer, regloser. Die Wissenschaft nennt dies Aggregatzustand.
Wenn wir den Begriff Aggregatzustand als Metapher auf den Menschen übertragen, dann erklärt sich das Postulat aus meiner Überschrift. Im Menschen selbst finden sich alle drei Aggregatzustände: Es gibt feste, flüssige und gasförmige Zustände zur selben Zeit.
In der Lunge, im Magen wie im Darm gibt es ständige, gasförmige Bewegung. In den Lymphen, in den Blutgefäßen wie auch im Gehirn gibt es ständige, flüssige Bewegung. Auf der Haut, bei Gelenken und Knochen wie auch in den Organen gibt es ständige, feste Bewegung.
Der Menschenkörper ist ein in sich geschlossener Kreislauf, eine wundersame Entwicklung der Schöpfung. Das Grundlegende und Treibende im Menschen ist das Lebendige. Dieses Quicklebendige drückt sich in jungen Jahren als höchste Beweglichkeit, größte Vitalität und erfrischende Lebendigkeit nach allen Seiten hin aus.
Beweglichkeit ist Leben. Natur ist Leben. Liebe ist Leben. Je schwerer, desto träger. Je leichter, desto beweglicher. Das gilt nicht nur für das Grobstoffliche, sondern auch für das Feinstoffliche, Wesenhafte, Geistige und Göttliche.
Je höher man geht, in der Schöpfungsarchitektur, desto höher werden Druck und Temperatur. Das sind die Ursachen, welche sowohl den physikalischen als auch den seelisch-geistigen Aggregatzustand verändern.
Obwohl wir uns von Gott kein Bildnis machen sollen, so denken wir uns Gott eher als licht, hell, rein, warm bis heiß. Anstatt als grob, träge, massig, kalt bis gefrierend.
Wer sich mit der Bedürfnispyramide von Maslow auseinandersetzt, wird erkennen, dass die untersten, vom Menschen zu befriedigenden Bedürfnisse stets fester und grober Natur sind. Je weiter hoch Sie in dieser Pyramide gehen, desto mehr lichtet und hebt sich das leichte Spirituelle von der trägen Materie ab.
Deshalb gelten Obdach und Nahrung als fester Bestandteil der Grundbedürfnisse, während Kunst und Kultur der Stufe der Selbstverwirklichung hinzugerechnet werden können.
Manche Seelen schaffen es, die unteren Stufen sicherzustellen und zu überwinden, diese wenden sich dann dem Guten, Schönen und Wahren als Ausdruck ihrer Leichtigkeit und Lebendigkeit zu. Nichts anderes vollbringe ich als Menschengeist in meinem Schaffen. Ich wirke durch Worte.
Manche Seelen verspüren schon zu Beginn ihrer Inkarnation eine hohe Berufung, diese beginnen schon in frühen Jahren mit dem eigentlichen Sinn ihres Lebens. Nehmen Sie Bach, Goethe, Mozart oder Schiller als deutschsprachige Beispiele.
Im Menschen pulsiert das Leben, das ist nichts anderes als die Liebe Gottes. Leben ist heilig, Liebe ist heilig, Lebendigkeit ist heilig. Das ist Naturgesetz. Wir achten, lieben und schützen das Leben.
Doch braucht es als Mensch mehr, als die niederen Bedürfnisse und Triebe zu befriedigen, um uns segensreich vom Tier zu unterscheiden. Ein Tier in der Natur kann es sich nicht erlauben, bequem, träge oder gleichgültig zu sein. Jedes Tier hat natürliche Feinde, der Kampf in der Natur kennzeichnet das Überleben.
Der weise Mensch, der homo sapiens, kann sich nur durch dauernde Überwindung der Trägheit aus der unheilvollen Gleichgültigkeit losreißen und seinen geistigen Aufstieg in der Seelenhülle vorbereiten. Haftet er nur der festen Materie an, so bleibt er erdgebunden, bleibt geistig unbrauchbare Spreu.
Der Mensch hängt am eigenen Ich. Er liebt nichts mehr, als seine eigene Existenz, seine Identität, seinen eigenen Namen. Der Mensch berauscht sich an dem, wer er ist und wie er ist. Im Verhältnis zu den anderen Ich‘s.
Er glaubt und meint, das Leben drehe sich nur um sein Ich. Er meint, Leben sei sein Ich. Der Mensch registriert auch anderes Leben, liebt beizeiten auch andere Ich’s. Er sorgt sich auch um andere Ich’s, kümmert sich, gibt und liebt.
Das Ich ist immer nur ein winziger Teil, ein Teil des Ganzen. Es wird nie zum alleinigen Ganzen werden, nie, zu keiner Zeit. Nie wird die eigene Persönlichkeit derart bedeutsam sein. Jeder Mensch ist ein Teil. Ein Teil dessen, was wir Leben nennen.
Also steckt in jedem Menschen Leben. In allem steckt Leben. In jedem Lebewesen. Doch es gibt Unterschiede in den Arten. Es gibt göttliches Leben, geistiges Leben, wesenhaftes Leben, feinstoffliches Leben, grobstoffliches Leben.
Hier auf Erden ist der Endpunkt, der Umkehrpunkt, hier mischen sich alle Lebensformen. Es gibt noch tiefere, dunklere Welten, doch hier ist der Punkt, an dem im Grobstofflichen geistiges Bewusstsein erlangt werden kann.
Des Menschen Kern ist Geist. Das ist sein wahrer Lebensquell. Im Ursprung ist der Mensch Geist. Doch der Mensch befasst sich im Wesentlichen mit seinem Körper, erkennt und anerkennt das Grobstoffliche, reduziert so sein wahres Sein auf das erdgebundene Ich.
Das ist eine Reduktion auf das Niedere und Schwere, und keine Transformation in das Hohe und Lichte. Die Reise des Menschen ist leicht erklärt:
Wir kamen als Geistsame aus der unbewussten Vollkommenheit in die anfänglich für uns unbewusste Unvollkommenheit, um uns hier auf Erden der Unvollkommenheit bewusst zu werden und so wieder bewusst in die Vollkommenheit zurückzukehren.
Wie erweitere ich mein Bewusstsein? Wie gelange ich zu Bewusstsein? Worüber kann ich Bewusstsein erlangen?
Da stößt das Ich schnell an seine irdischen Grenzen. Doch das Leben bietet mannigfaltige Hinweise und Zeichen. Wie im Himmel, so auf Erden. Die Wahrnehmung hilft in der Wahrheitsfindung. Wenn man denn sucht.
Der Mensch könnte im Abgleich erkennen, dass er nicht das einzige Wesen ist auf Erden. Er könnte erkennen, dass es noch andere Lebensarten und Lebensformen gibt. Er könnte die Zweigeschlechtlichkeit entdecken, die Geburt und den Tod.
Er könnte die Formen erkennen, gasförmig, flüssig, fest. Er könnte Licht und Dunkel erkennen. Er könnte den Wandel durch die Zeit registrieren. Es könnten ihm die Schöpfungsgesetze bewusst werden. Er könnte entdecken, dass er Gedanken hegen kann, Gefühle wahrnehmen kann und sogar Empfindungen in sich trägt.
Er könnte auch über seine Identität des Ichs hinauswachsen, sein Sein im Laufe des Lebens erkennen. Der Mensch könnte sein Selbst entdecken, als Ausdruck seiner Existenz. Er könnte eine Ahnung erspüren, dass er wieder inkarniert sein könnte.
Er könnte eine höhere Ordnung und Strahlung entdecken, in der Betrachtung und Beobachtung allen Lebens. Er könnte das Tierische und Kindliche erkennen, das Sanfte und das Grobe, das Schöne und das Hässliche. Er könnte das Einende und Trennende entdecken.
Er könnte den selben Botenstoff des Geistes im anderen Menschen erkennen. Ja, in anderer Ausdrucksform, doch im Kern die gleiche Urenergie. Das könnte die Selbstliebe und die Nächstenliebe beleben, damit könnten trennende Untugenden im Ich geheilt werden.
Das Ich dürfte schrumpfen, das Sein könnte wachsen. Das materielle Ich müsste sich nicht weiter beweisen und um Bedeutung buhlen. Das leichtere Selbstbewusstsein dürfte geistig hervortreten, käme vom Geschäfte machen ins Geschenke machen.
Der Mensch bräuchte nicht mehr handeln, er könnte ichlos dienen und geben, da der geistige Lohn ihm selbstbewusst und gewiss wäre.
Die Verdrängung würde aufhören, die Veredelung könnte einsetzen, da es keinen Kampf mehr bräuchte um grobstoffliche, endliche Güter.
Das Sein würde freudig aus der Fülle der geistigen Welt schöpfen, das Ich wäre überwunden.
Und vergib uns unsere Schuld. Ja, das erwartet der Mensch. Dass ihm seine Schuld vergeben wird. Wenn er sich denn je überhaupt seiner Schuld bewusst wird.
Der Mensch setzt voraus, dass Gott ihm vergibt, wenn er falsch ging, wenn er fehlte. Er setzt voraus, dass andere Mitmenschen ihm verzeihen, dass Nebenmenschen ihm vergeben.
Der Mensch bittet nicht um Entschuldigung, so wie man eine Entschuldigung formulieren sollte, sondern er spricht es als Forderung: „Entschuldige!“
Er setzt voraus, dass damit die Schuld getilgt ist, dass es keine weitere Wiedergutmachung braucht. Die größte Zahl der Menschen jedoch sieht ihre eigene Schuld gar nicht, da ihre eigene Trägheit sie derart tief sinken ließ, dass sie ihre eigene Untätigkeit nicht als Schuld empfinden können.
Ich beschreibe es als „unterlassene Dienstleistung.“ Nehmen wir praktische Beispiele: Wie ist das Verhältnis derer, die im Sinne der Gralsbotschaft geben und nehmen? Sind die, die geben in der Überzahl, oder die, die nehmen?
Übertragen Sie das auf jeden beliebigen Lebensbereich und spüren Sie hinein. Gibt ein Volk nicht eher denjenigen, die durch Wahlen gewählt wurden, die Schuld an Missständen, als sich selbst?
Ist es nicht so, dass der Bequeme und Träge sich selten einer Schuld durch Unterlassung bewusst wird, da er ja immer von sich denken und sagen kann: „Ich habe doch gar nichts getan!“
„Wer sich nicht einsetzt, hat kaum das Recht, das Mißlingen des Einsatzes anderer zu kritisieren.“ Das sagte richtigerweise schon der Träger der Goethe-Medaille und des Schiller-Preises Alfred Grosser.
Die Eitelkeit des Menschen führt häufig dazu, dass er innerlich nachtragend, unversöhnlich und verbittert wird. Wenn man beispielsweise einen Menschen auf ein Fehlverhalten hinweist, dann bewahrheitet sich oft folgendes Postulat:
„Wer den Ratschlag braucht, versteht ihn nicht. Wer den Ratschlag versteht, braucht ihn nicht.“
Abd-ru-shin überlieferte uns in hunderten Passagen seiner Heiligen Schrift immer wieder das Vordringlichste: Dass der Mensch seine Eitelkeit, Mutlosigkeit und Trägheit überwinden soll und sich in die geistige Reinheit, Regsamkeit und Tugendhaftigkeit aufschwingen muss.
Der Mensch sieht nicht, dass seine Untätigkeit nicht durch neue Untätigkeit beglichen werden kann! Untat meint eben nicht eine falsche Tat, sondern die Untätigkeit. Auch Nichtwollen ist ein Wollen.
Wenn ein Mensch in der Vergangenheit durch geistiges Nichtstun glänzte, so wird ihm nicht durch mehr Nichtstun seine aufgebürdete Schuld vergeben werden.
In der Gralsbotschaft steht unzählige Male geschrieben, dass es lebendige Menschen braucht, die in sich neu wurden, die ins sichtbare Dienen und Geben kommen, die lebendig sind, vorangehend und vorbildlich.
Doch die Erstarrung greift um sich, die frische Geisteskraft kann dort nicht fördernd und helfend eindringen, da die Verstrickung im Irdischen zu mannigfaltig scheint, bei denen alle Kraftzufuhr verstopft ist und die Lauen die falsche Ichsucht nicht überwunden haben.
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Das tue auch ich. Ein Mensch, der die Gralsbotschaft liest und keine sichtbaren Früchte hervorbringt, trägt noch die Binde.
Die Beleidigten fühlen sich als unverzeihliche Schwerverwundete, so man ihnen den Spiegel des Lebens vorhielt. Sie ächten und meiden dann den Boten, weil sie die Botschaft nicht hören wollten, oder sie die Botschaft nicht „artgerecht“ auf dem Silbertablett serviert bekamen.
Abd-ru-shin schrieb dazu schon: „Nicht jedermann kann es vertragen, dem Licht der Wahrheit ausgesetzt zu sein, welches klar und erbarmungslos die Mängel und die Flecken des Gewandes zeigt.“
Es bleibt keinem erspart, denn alles muss ans Licht. Und die Untat zeigt es am allerbesten.
Auch ich vergebe meinen Schuldigern. Auch dadurch, dass ich im persönlichen und sichtbaren Dienen bleibe: Ohne Frust, ohne Groll, ohne Hass. Aber mit Gesetzmäßigkeit und Strenge.
Mein lieber Sohn, sei unbesorgt: Meine Liebe ist immer in Deinem Herzen.
Ich wollte nichts mehr niederschreiben und von mir nach außen geben, in der Adventszeit. Ich wollte die friedliche Stille nicht stören, mit eigenem Gedankengut in dieser heiligen Zeit.
Doch drängt mich die friedliche Nacht des siebten Tages, es mitzuteilen, um aus Liebe zu dienen und zu geben.
Mein lieber Sohn Louis ist dieses Wochenende wieder bei uns in Bayern, wie jedes zweite Wochenende. Als Scheidungskind lebt Louis die meiste Zeit bei seiner Mama in Österreich und besucht uns jedes zweite Wochenende.
Diese, unsere kurze, gemeinsame Zeit ist dann meist sehr innig und intensiv. Meine Frau Nina und ich bieten uns offenherzig und interessiert an, haben Gespür und Ohren für all das, was meinen Sohn innerlich umtreibt und ihm äußerlich begegnet.
Da mein Sohn seit September ein Gymnasium mit ganztägigem Halbinternat besucht, spüren wir auch in alle Vorgänge und Entwicklungsprozesse hinein, so gut uns dies über die Distanz möglich ist. Wir wollen unseren Sohn bewusst nicht einem „Verhör“ über seine Zeit in der Schule unterziehen.
Wir wollen da sein, offen sein, bereit sein, für die energetischen Augenblicke, die sich im Englischen als „teachable moments“ bezeichnen.
Es geht uns primär nicht um Noten, Betragen oder Verhalten. Wir begleiten eher die Entwicklung seines ganzen Wesens und dienen als Wegbegleiter bei seinem Aufwach- und Erkenntnisprozess von der kindlichen, wesenhaften Seele hin zur erwachsenen, geistigen Seele. Die wohl größte Transformation im Leben eines Menschen nach den beiden großen Pforten der Geburt und des Todes.
Da meine Frau Nina und ich sehr empfindsam leben, spüren wir auch feine Nuancen in den Wandlungen und Wegen unseres Sohnes.
Da ich aus der Gralsbotschaft wie auch aus anderer Lektüre und eigener Erfahrung weiß, offenbart sich bei meinem Sohn mit bald 11 Jahren langsam aber sicher der Übergang vom Sanguinischen der Kinderzeit ins Melancholische der Jugendzeit.
Das Bewusstsein über die Fragen des Lebens erwacht, das Kindliche und Unbeschwerte vermengt sich nun mit dem Ernsten und Herausfordernden. Das irdische Leben rollt sich mit all seinen Facetten vor meinem Sohn aus, der Kampf im grobstofflichen Leben zeigt seine Merkmale.
Das konzentrierte Lernen, die umfangreichere Wissensaufnahme, die zwischenmenschlichen Sperenzchen unter Schulfreunden, die Cliquenbildung und die gruppendynamischen Prozesse, das Finden von den richtigen Freunden, das Abgrenzen von Übergriffen und das Bilden von Vertrauen untereinander. Viel prasselt gleichzeitig auf den jungen Menschen ein. Das ist der Ring des Lebens.
Und in all diesem Gewitter des Lebens die eigene, bisher zarte Kinderseele, welche durch all die harten Mauern der Erwachsenen-Verstandeswelt eine kleine, lichte Bresche nach vorne in dieses neue und unbekannte Terrain schlagen muss.
So wartete ich ab, wann sich dieser Moment ergeben würde, um meinem Sohn wieder der verständnisvolle und spendende Vater sein zu können. Und am Abend dann, als wir alle zu Bett gingen, baute mein Sohn wieder im Schlafzimmer Blackroll und Massageutensilien auf. Wir kneten und kitzeln uns manchmal gegenseitig noch so manch kleine Verspannung vom Tage in einem Gute-Nacht-Ritual liebevoll aus dem Körper.
Dabei kommt mein Sohn zur Ruhe, obgleich er vorher schon müde im Kopf war, war sein Herz noch offen und wach. Und so sprachen wir über seine Ängste, Freuden, Mühen und Empfindungen.
Und ich fragte ihn, geschützt und vorsichtig, welche größte Angst im Leben er habe. Mein Sohn antwortete: „Dass meine Eltern sterben.“
Mit Demut und Frieden im Herzen fing ich ihn auf, durch Berührungen und Bekundungen. Wir sprachen über den Prozess des Lebens, dass nur körperliches Leben endlich sei, dass Gott uns liebt und ich wachsam bin!
Ich zeigte ihm spätabends noch Ausschnitte schöner Zitate und half ihm so, wieder Vertrauen zu fassen und behütet einschlafen zu können.
Es geht nicht um mich. Es geht auch nicht um Sie. Es geht um das, was zwischen uns ist. Es geht um das Zwischenmenschliche. Das, was zwischen Menschen lebendig sein sollte: Die Nächstenliebe.
Das setzt Bereitwilligkeit, Offenheit, Unvoreingenommenheit und Vertrauen voraus. Diese Tugenden und Werte sind in dieser Zeit dünn gesät, denn Geringschätzung, Misstrauen und Vorverurteilung stehen an der Tagesordnung.
Schon alleine der Umstand, dass ich ein Mann bin, dass ich österreichischer Herkunft bin und auch die Ihre, hohe, deutsche Sprache verwende, kann von so mancher und so manchem als eine unüberbrückbare Kluft empfunden werden, die das Zwischenmenschliche in Form der Nächstenliebe im Keim erstickt.
Was können Worte schon bewirken? Was mögen Zeilen schon bewegen? Was sollen Sätze schon verändern?
Nun ja, das Wort gehört immer zu selben Teilen dem, der sie spricht oder schreibt, sowie dem, der sie liest oder hört. Meine Worte entstammen meinem Geist und meiner Seele, geführt und gespeist durch die eine, neutrale Hauptkraft.
Demzufolge zeige ich mich jedem in reinster Form, ohne Schnörkel, ohne doppelten Boden und ohne versteckte Absichten. Jedes Wort ist neu geschöpft, nichts ist entlehnt oder verstellt.
Die vielen Worte, aller Farben und jeglicher Formen, gleichwohl wie sie aneinder gereiht sein mögen, entspringen meinem höchsten inneren Bewusstsein. Nicht Bedeutung oder Besserwissen, nicht Prestige oder Privileg treiben meine Seele, sondern nur die Gottesliebe und die zwischenmenschliche Nächstenliebe.
Es ist mir nicht wichtig, beliebt oder bewundert zu sein, Aufmerksamkeit zu erringen oder Gefolgschaft. Nichts davon. Ich maße mir nicht an, als Österreicher der bessere Deutsche zu sein. Wie töricht wäre dies!
Mein Bedürfnis, mich mitzuteilen, quillt aus dem Geistigen hervor, strömt mir zu. Ich will weder bekehren noch belehren, nicht animieren oder inspirieren. Ich diene, gebe, liebe.
In jedem Wort ist Dank und Freude schwingend, selbst wenn Sie das anders spüren mögen. Womöglich finden Sie keinen Nutzen, dann sei es so.
Heute ist ein guter Tag, denn ich erhielt heute Hilfe. Ein lang anhaltender Schmerz, dessen Ausgangspunkt ich falsch zuordnete und an falscher Stelle zu lösen versuchte, wurde mir heute an anderer Stelle als Ursprung aufgezeigt. Ein Röntgen schloss Schlimmes aus. Ich ging durch stechende Schmerzen, wochenlang, ich verbarg dieses Leiden.
Oft kämpfte und rang ich, mühte und quälte mich hindurch, durch Pflicht und Treue, durch Dienst und Ruf. So geht es Ihnen vermutlich auch, manchmal oder öfter: Sie leisten Ihren Dienst ungeachtet Ihrer eigenen Befindlichkeiten, wachsen über sich hinaus und bleiben dem Licht und der Wahrheit zugewandt. Danke!
Es ist schwer, echte zwischenmenschliche Nächstenliebe unter uns Nebenmenschen glaubhaft zu leben. Denn nur ein falsches Wort unter tausenden, und schon ist der Mensch in der Beurteilung beschmutzt. Obwohl wir das Gleichnis von Splitter und Balken kennen, so tun wir es doch, wider besseres Wissen.
Ich war jahrelang auf der falschen Suche nach einem irdischen Vorbild innerhalb der „Gralsfamilie“. Ich hielt Ausschau nach Autoritäten, Instanzen und Koryphäen. Ich suchte die edelmütigsten Frauen und die weisesten Männer.
Ich glaubte, ich hätte nun den Stein der Weisen entdeckt und mir würden nur mehr makellose, tugendhafte Vollmenschen begegnen.
Ich durfte in diesen sieben Jahren viel lernen und erleben. Durch das Sichtbare und noch mehr durch das Verborgene.
Aus manchen Begegnungen wurden Beziehungen voller Nächstenliebe. Für diese bin ich dankbar.
„Doch in dem Wechsel werdet Ihr gereift!“
Die Nächstenliebe ist eine Form der Liebe. Und die Liebe ist Gottes Werk. Wir tun also gut daran, uns wieder und wieder in der Liebe zum Nächsten zu üben. Sie. Ich. Wir. Alle.
Mögen wir uns immer wieder die zwischenmenschliche Nächstenliebe bewusst machen und sie lebendig halten!
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie schon jetzt einen friedvollen Advent.