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Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und vergib uns unsere Schuld. Ja, das erwartet der Mensch. Dass ihm seine Schuld vergeben wird. Wenn er sich denn je überhaupt seiner Schuld bewusst wird. Der Mensch setzt voraus, dass Gott ihm vergibt, wenn er falsch ging, wenn er fehlte. Er setzt voraus, dass andere Mitmenschen ihm verzeihen, dass Nebenmenschen ihm vergeben. Der Mensch bittet nicht um Entschuldigung, so wie man eine Entschuldigung formulieren sollte, sondern er spricht es als Forderung: „Entschuldige!“ Er setzt voraus, dass damit die Schuld getilgt ist, dass es keine weitere Wiedergutmachung braucht. Die größte Zahl der Menschen jedoch sieht ihre eigene Schuld gar nicht, da ihre eigene Trägheit sie derart tief sinken ließ, dass sie ihre eigene Untätigkeit nicht als Schuld empfinden können. Ich beschreibe es als „unterlassene Dienstleistung.“ Nehmen wir praktische Beispiele: Wie ist das Verhältnis derer, die im Sinne der Gralsbotschaft geben und nehmen? Sind die, die geben in der Überzahl, oder die, die nehmen? Übertragen Sie das auf jeden beliebigen Lebensbereich und spüren Sie hinein. Gibt ein Volk nicht eher denjenigen, die durch Wahlen gewählt wurden, die Schuld an Missständen, als sich selbst? Ist es nicht so, dass der Bequeme und Träge sich selten einer Schuld durch Unterlassung bewusst wird, da er ja immer von sich denken und sagen kann: „Ich habe doch gar nichts getan!“ „Wer sich nicht einsetzt, hat kaum das Recht, das Mißlingen des Einsatzes anderer zu kritisieren.“ Das sagte richtigerweise schon der Träger der Goethe-Medaille und des Schiller-Preises Alfred Grosser. Die Eitelkeit des Menschen führt häufig dazu, dass er innerlich nachtragend, unversöhnlich und verbittert wird. Wenn man beispielsweise einen Menschen auf ein Fehlverhalten hinweist, dann bewahrheitet sich oft folgendes Postulat: „Wer den Ratschlag braucht, versteht ihn nicht. Wer den Ratschlag versteht, braucht ihn nicht.“ Abd-ru-shin überlieferte uns in hunderten Passagen seiner Heiligen Schrift immer wieder das Vordringlichste: Dass der Mensch seine Eitelkeit, Mutlosigkeit und Trägheit überwinden soll und sich in die geistige Reinheit, Regsamkeit und Tugendhaftigkeit aufschwingen muss. Der Mensch sieht nicht, dass seine Untätigkeit nicht durch neue Untätigkeit beglichen werden kann! Untat meint eben nicht eine falsche Tat, sondern die Untätigkeit. Auch Nichtwollen ist ein Wollen. Wenn ein Mensch in der Vergangenheit durch geistiges Nichtstun glänzte, so wird ihm nicht durch mehr Nichtstun seine aufgebürdete Schuld vergeben werden. In der Gralsbotschaft steht unzählige Male geschrieben, dass es lebendige Menschen braucht, die in sich neu wurden, die ins sichtbare Dienen und Geben kommen, die lebendig sind, vorangehend und vorbildlich. Doch die Erstarrung greift um sich, die frische Geisteskraft kann dort nicht fördernd und helfend eindringen, da die Verstrickung im Irdischen zu mannigfaltig scheint, bei denen alle Kraftzufuhr verstopft ist und die Lauen die falsche Ichsucht nicht überwunden haben. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Das tue auch ich. Ein Mensch, der die Gralsbotschaft liest und keine sichtbaren Früchte hervorbringt, trägt noch die Binde. Die Beleidigten fühlen sich als unverzeihliche Schwerverwundete, so man ihnen den Spiegel des Lebens vorhielt. Sie ächten und meiden dann den Boten, weil sie die Botschaft nicht hören wollten, oder sie die Botschaft nicht „artgerecht“ auf dem Silbertablett serviert bekamen. Abd-ru-shin schrieb dazu schon: „Nicht jedermann kann es vertragen, dem Licht der Wahrheit ausgesetzt zu sein, welches klar und erbarmungslos die Mängel und die Flecken des Gewandes zeigt.“ Es bleibt keinem erspart, denn alles muss ans Licht. Und die Untat zeigt es am allerbesten. Auch ich vergebe meinen Schuldigern. Auch dadurch, dass ich im persönlichen und sichtbaren Dienen bleibe: Ohne Frust, ohne Groll, ohne Hass. Aber mit Gesetzmäßigkeit und Strenge. Mutig voran, Gott wohlgetan. 25.12.2024 ©️ Valtiero von Soulentio
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