Am 24. Januar 1712, also heute vor 313 Jahren, wurde Kronprinz Friedrich II. geboren. Er wird jener Preußenkönig, der als Friedrich der Große und "Alter Fritz" unsterblichen Ruhm erlangen soll.
Kobold und Ketzer, Kartoffelkoch und Flötenspieler, der königlichste Mensch und der menschlichste König – das sind nur einige Aspekte dieses facettenreichen Hohenzollern..
Sein Erbe Georg Friedrich weiß uns einiges dazu zu berichten 👇🏻
An das Deutsche Volk! Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen,
nachdem die Deutschen Fürsten und Freien Städte den einmütigen Ruf an Uns gerichtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren ruhende Deutsche Kaiserwürde zu erneuern und zu übernehmen, und nachdem in der Verfassung des Deutschen Bundes die entsprechenden Bestimmungen vorgesehen sind, bekunden hiermit, daß Wir es als eine Pflicht gegen das gemeinsame Vaterland betrachtet haben, diesem Rufe der verbündeten Deutschen Fürsten und Städte Folge zu leisten und die Deutsche Kaiserwürde anzunehmen. Demgemäß werden Wir und Unsere Nachfolger an der Krone Preußen fortan den Kaiserlichen Titel in allen Unseren Beziehungen und Angelegenheiten des Deutschen Reiches führen, und hoffen zu Gott, daß es der Deutschen Nation gegeben sein werde, unter dem Wahrzeichen ihrer alten Herrlichkeit das Vaterland einer segensreichen Zukunft entgegenzuführen.
Wir übernehmen die Kaiserliche Würde in dem Bewußtsein der Pflicht, in Deutscher Treue die Rechte des Reichs und seiner Glieder zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängigkeit Deutschlands, gestützt auf die geeinte Kraft seines Volkes, zu verteidigen. Wir nehmen sie an in der Hoffnung, daß dem Deutschen Volke vergönnt sein wird, den Lohn seiner heißen und opfermütigen Kämpfe in dauerndem Frieden und innerhalb der Grenzen zu genießen, welche dem Vaterlande die seit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe Frankreichs gewähren. Uns aber und Unsern Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung.
Gegeben Hauptquartier Versailles, den 17. Januar 1871 Wilhelm.
10. Januar 1916. Im schlesischen Hirschberg wird ein 17-jähriges Mädchen in Männerkleidung aufgegriffen, das sich beim dortigen Jäger-Batailion als Kriegsfreiwillige melden wollte.
Nicht das erste und nicht das letzte Mädchen, das die Freiheit verteidigen wollte.
10. Januar 1900. In Stettin, auf der Werft AG Vulcan Stettin, findet in Gegenwart von Kaiser Wilhelm II. der Stapellauf des Doppelschrauben-Schnelldampfers "Deutschland" statt. Es ist das bis dahin größte, stärkste und schnellste deutsche Schiff und erhält am 5. Juli das Blaue Band für die schnellste Atlantik-Überquerung.
Länge: 208,50 m Breite: 20,40 m Tiefgang: max. 8,00 m Antrieb: 2 x 6 Zylinder-Vierfach-Verbundmaschinen Antriebsleistung: 37.800 PS Geschwindigkeit: max. 23,15 kn Besatzung: 536 Mann Bemerkungen: Errang bereits am 12. Juli 1900 auf seiner Jungfernfahrt von Eddystone nach Sandy Hook mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22,42 Knoten und einer Zeit von 5Tagen, 15 Stunden und 46 Minuten das Blaue Band (eine Ehrung für ein Passagierschiff, das mit der Durchschnittsgeschwindigkeit bei einer Nordatlantiküberquerung einen Rekord aufstellte); Wurde als “Hansa“ 1925 in Hamburg verschrottet.
In einer Stellungnahme zur Diskussion über die Duellfrage erklärt das preußische Kriegsministerium am 4. Januar 1903 u.a., daß es jedem selbst überlassen werden solle, seine Ehre zu wahren, denn jeder Einzelne sei der Träger und Hüter seiner Ehre.
"In einer monarchischen Nation muß jeder fühlen: meines Königs Ehre ist die meine, sonst bricht der Thron in Stücke." (H. v. Treitschke, Dt. Geschichte im 19. Jhd, Bd 5.)
4. Januar 1913. Am heutigen Tag stirbt Alfred Graf Schlieffen in Berlin.
Schlieffen war preußischer Generalfeldmarschall und Militärtheoretiker, der vor allem für seinen Schlieffen-Plan bekannt ist. Dieser strategische Entwurf, entwickelt in den frühen 1900er Jahren, sollte einen schnellen Sieg im Falle eines Zweifrontenkrieges gegen Frankreich und Russland ermöglichen, indem er den Schwerpunkt auf eine schnelle Niederwerfung Frankreichs legte, um dann gegen Russland vorzugehen. Schlieffens Plan beeinflusste die deutsche Kriegsführung im Ersten Weltkrieg, obwohl er 1914 in der Praxis nicht erfolgreich war. Schlieffen war zudem ein bedeutender Vertreter der modernen Kriegstheorie, prägte das militärische Denken seiner Zeit und erhielt 1911 mit seiner Ernennung zum Generalfeldmarschall den Hohen Orden vom Schwarzen Adler.
2. Januar 1861. Todestag König Friedrich Wilhelms IV.
Bereits drei Mal war die Stellvertretung des Königs durch den Prinzen von Preußen verlängert worden, denn am 14. Juli 1857 hatte König Friedrich Wilhelm IV. mehrere Schlaganfälle erlitten, die Wortfindungsstörungen und schnell auch körperliche Folgen zeigten. Sein Bruder Wilhelm übernahm die Regierungsgeschäfte, es begann eine "Neue Ära“, wie es schnell hieß. Viele Zeitgenossen vermuteten fälschlicherweise eine psychische Erkrankung des Monarchen, der König litt jedoch an Gehirnarteriosklerose.
Im November 1859 und November 1860 erleidet Friedrich Wilhelm IV. weitere Schlaganfälle und stirbt am 2. Januar 1861 nach dreieinhalbjähriger Leidenszeit in Schloss Sanssouci. Friedrich Wilhelm IV. wird seinem Wunsch entsprechend in der Friedenskirche in Potsdam bestattet.
31. Dezember 1912. Die Berliner Polizei warnt vor "Unfug in der Silvesternacht". Insbesondere soll darauf geachtet werden, dass das Konfetti- und Luftschlangenwerfen gegen Straßenbahnen nicht überhand nimmt.
30. Dezember 1912. Bei Tauroggen (Ostpreußen) wird das Denkmal für Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg enthüllt. Anlaß des feierlichen Aktes ist die Unterzeichnung der Konvention von Tauroggen vor 100 Jahren. Die russische und die preußische Armee beschlossen 1812 den gemeinsamen Kampf gegen die Truppen des französischen Kaisers Napoleon I. und schufen so die Grundlage für die Niederlage der Franzosen im Befreiungskrieg.
Der preußische General Hans David Ludwig von Yorck steht am heutigen Tag vor einer schweren Entscheidung. Er weiß, daß einem Landesverräter der Tod droht. Wenn er gegen den Willen und vor allem gegen den Befehl seines Königs, Friedrich Wilhelm III. von Preußen, einen Waffenstillstand mit Russland schließt, könnte das im schlimmsten Fall nicht nur ihn selbst betreffen, sondern zu empfindlichen Strafmaßnahmen der Besatzungsmacht Frankreich gegen den untreuen Zwangsverbündeten Preußen führen.
Yorck weiß zwar auch, daß er im patriotischen Sinne vieler Preußen handeln würde, denen die seit 1806 andauernde französische Besatzung und das Bündnis verhasst ist, aber seine Königstreue hat er noch nie verletzt. In einem Brief von Januar 1813 schreibt er später rechtfertigend: "Die Armee will den Krieg gegen Frankreich. Das Volk will ihn, der König will ihn, aber der König hat keinen freien Willen. Die Armee muss ihm diesen Willen freimachen.“
Der König ist hier anderer Ansicht und setzt, angesichts der grundsätzlichen Gefahr für die Fortexistenz Preußens, auf die Taktik des Abwartens. Von König Friedrich Wilhelm III. ist folgende Einschätzung der Lage überliefert: "Eine politische Existenz, sie sei auch noch so klein, ist immer besser als keine, und mithin bleibt die Hoffnung auf die Zukunft. Nicht aber, wenn Preußen aus der Reihe der Staaten gänzlich ausscheiden müsste, was sehr wahrscheinlich der Fall sein möchte, wenn es zu früh alles aufs Spiel setzen wollte.“
Die Vorgeschichte der Situation, die sich auf den heutigen Tag zuspitzte, zeigt zum einen die große Demütigung für Preußen, als es 1812 auch noch als Aufmarschgebiet französischer Truppen für eine Invasion Russlands dienen musste und ein Hilfskorps für den Feldzug zur Verfügung zu stellen hatte. General Yorck bekam den Befehl über das preußische Hilfskorps und soll nun, nach dem Desaster der französischen Armee in Russland, deren Rückzug decken. Ein Viertel seiner ursprünglich 20 000 Soldaten hat er bereits verloren. Yorck bekommt ein Bündnisangebot von Russland, möchte jedoch eigentlich keine Unterhandlungen, lässt sich dann jedoch vom russischen Unterhändler Carl von Clausewitz im litauischen Tauroggen überzeugen, daß ein weiterer Kampf gegen die russischen Truppen sinnlos wäre: Yorck war am 28. Dezember in Tauroggen eingetroffen; noch in derselben Nacht hat er mit Clausewitz verhandelt und dieser machte ihm die isolierte und hoffnungslose Lage des preußischen Corps klar. Nun drängt die Entscheidung - und Yorck beschließt, eigenmächtig zu handeln und am folgenden Tag mit Russland eine Konvention zu schließen ("Konvention von Tauroggen“), sich darin mit seinem Korps für neutral zu erklären und so den Bündnisbruch mit Frankreich zu forcieren.
Die Nachricht von der Handlung seines Generals erreicht den preußischen König schnell. Er ist schockiert und wütend. Er missbilligt die Konvention, enthebt Yorck seines Amtes und stellt einen Haftbefehl aus. Dennoch hat Yorck den weiteren Verlauf der Dinge ins Rollen gebracht. Die "Konvention von Tauroggen“ wird zum Signal für den Beginn der "Befreiungskriege“ gegen Napoleon und auch der König nutzt in seinem Aufruf "An mein Volk!“ vom März 1813 schließlich die patriotische Stimmung, die zum Sieg über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 beitragen wird und bekennt sich zur antifranzösischen Allianz. Und was passiert mit General Yorck? Der "Hochverräter wider Willen“ wird vom König später in den Grafenstand erhoben.
„...An den Minister des Königlichen Hauses Doorn, 25.12.1933 am ersten Weihnachstage
Codizill zu meinem letzten Willen
Sollte Gottes Rathschluß mich aus dieser Welt abberufen zu einer Zeit, da in Deutschland das Kaisertum noch nicht wieder erstanden, d.h. eine nicht monarchische Staatsform noch vorhanden ist, so ist es mein fester Wille, da ich im Exil, in Doorn zur ewigen Ruhe eingehe, auch in Doorn beigesetzt zu werden.
An der Stelle des Hauses gegenüber wo vor dem Rhododendrons meine Büste steht, soll vor ihr der Sarg unter dem vom Bildhauer Betzner entworfenen, von mir genehmigten Sarkophag aufgestellt werden unter einem zum Schutz gegen das Wetter von Betzner zu entwerfenden Baldachin. Blumenbeete leuchtender Farben-Cinarien, Salvia soll es geben.
Die Feier schlicht, einfach still, würdig. Keine Deputationen von zu Hause. Keine Hakenkreuzfahnen. Keine Kränze. Dasselbe gilt für I.M. im Falle eines Heimganges in Doorn.
Sterbe ich in Potsdam, so sollen meine Gebeine in dem oben erwähnten Sarkophag im Mausoleum am Neuen Palais beigesetzt werden, derart, daß er zwischen den beiden Kaiserinnen zu stehen kommt. Militärische Feier, keine Hakenkreuzfahnen, keine Trauerrede. Gesang, Gebet.