Terrorverdächtigen können die Enthüllungen über Ankaras Terror-Rolle einiges mit Erdogans Marsch gegen
das westliche Establishment zu tun haben: Zum einen beabsichtigt die Türkei Putins BRICS-Bündnis
beizutreten, zum anderen stoppte man wegen der Gazakrise am 2. 5. den gesamten Handel mit Israel.
Soufian T., so der Name des Verdächtigen, hatte umgerechnet 1700 Euro in Cryptowährung an eine
Cyberwallet des Islamischen Staat - Provinz Khorasan (ISPK) überwiesen.
Und wieder wird Fritzchen Müllers vorgekaute Welt geschärft, wie man es braucht. Damit aber nicht
genug: Woran erkennt man eine wohlorchestrierte Kampagne noch? Daran, daß sie "am Kochen
gehalten" wird. Und daß Ereignisse in die fortlaufende Berichterstattung eingemischt werden können,
die nicht allein im Sinne der PR zweckdienlich sind - sondern auch von langer Hand auf einen passenden
Zeitfahrplan gelegt worden sein müssen. Ein Beispiel ist der Artikel der transatlantischen "Welt" vom
10.6. "Islamisten planten Angriff auf liberale Moschee in Berlin". Hier erfahren wir
Laut Generalbundesanwalt nahmen sieben im Juli 2023 in Nordrhein-Westfalen festgenommene
Islamisten aus Tadschikistan, Turkmenistan und Kirgistan die Moschee (der Broder-Vertrauten
Seyran Ateş) in den Blick – als Anschlagsziel. Der Vorwurf beruht auf im Juli 2022 per
Telegram-Nachricht versandten Fotos der Gebetsstätte.
Die inkriminierenden Aufnahmen sind zwei Jahre alt. Die Festnahmen liegen nun auch fast 1 Jahr zurück.
Und ausgerechnet jetzt sollen die aus der Ukraine eingereisten Verdächtigen, die
"beste Verbindungen zum ´Islamischen Staat´
haben sollen
vor Gericht gebracht werden. Geplant ist das für Ende Juli.
Wie gesagt, eine hervorragend "gesetzte" Nachricht. Mit einem Lapsus, denn: Aus der Ukraine
eingereist? Das geht nun mal GAR nicht - zumal es das Putin-Narrativ bestätigt, die muslimischen
Terror-Verdächtigen vom März 2024 (Moskauer Kulturhalle Crocus) hätten ihre Planungsbasis in der
Ukraine gehabt.
Eine Petitesse, sicher. Wegen sowas rollen hinter den soliden Kulissen des "Ministry of Truth" nicht
gleich Köpfe. Aber ein wenig gegensteuern sollte man schon - zumal wenn Europas Angstgegner
Rußland Punkte macht, die er nicht machen soll. Wie etwa sähe es aus, wenn Putins Schlapphüte, von
einem aus Nahost oder Amerika vorgetragenen Superanschlag Wind bekämen... und bei Kollegen in
Paris, Berlin oder Brüssel petzen gingen? Wir wissen nicht, ob es solche Fühlungnahmen gab. Wir wissen
aber sehr wohl, daß bereits der Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz die Amerikaner aufs höchste
alarmierte. Und dass, zeitlich völlig parallel, der Netanjahu-Administration in Israel die russische
Solidarität mit der palästinensichen Sache ein Dorn im Auge ist. Beide Lobbies, die rein Zionistische und
die zwischen USA und Israel geteilte Transatlantische sind ausschlaggebend für die öffentliche
Wahrnehmung von Politik, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch Europa.
Und so braucht man sich nicht zu wundern, daß die von uns beobachtete Kampagne bald auch einen
"Anti-Russischen" Unterton erhielt. Als Warnung an Moskau. Und - nach dem Motto "Wir stehen
Gewehr bei Fuß" - Empfehlung an die Europäischen Verbündeten.
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IV ´Bloß nicht den Bad Boy vergessen´: Der Versuch die Terrorlage russisch anzuwürzen