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WAS, WENN WAS SCHLIMMES PASSIERT?
Wolfgang Eggert
Am 7. Oktober 2023 drang ein Hamas-Kommando aus Gaza kommend über die Grenze in benachbarte
israelische Siedlungen ein und lieferte sich Gefechte mit Netanjahus Streitkräften. Der blutige Spuk -
Hunderte Palästinenser und Israelis blieben auf der Strecke - war nach 48 Stunden vorüber. Dann
begann das nächste Gemetzel: Israels Armee griff Gaza an - der Feldzug dauert bis auf den heutigen Tag
fort; bereits 40.000 Menschen sind den israelischen "Selbstverteidigungsmassnahmen" vor Ort zum
Opfer gefallen. Die meisten sind Zivilisten, darunter ein sehr hoher Anteil an Kindern.
Ob der völlig überzogenen "Reaktion" hat die Regierung Netanjahu, um es sehr vorsichtig auszudrücken,
mit einem nachhaltigen Imageproblem zu kämpfen, welches so weit führte, daß führende Vertreter
Israels, darunter Netanjahu und sein Verteidigungsminister, vom Internationalen Gerichtshof zur
Verhaftung ausgeschrieben wurden. Selbst engsten Bündnispartner wie die USA und Deutschland
gelingt es trotz proisraelischer Medien-Einschwörungen und aggressiver Polizeigewalt kaum mehr, die
wachsende Protestmasse im Griff zu halten. Als ob das nicht reichte scheint die
Rechtsaussen-Administration im Heiligen Land nun noch entschlossen, neben Gaza eine zweite Front im
Libanon zu eröffnen, wo Irans schlagender Auslandsarm, die Hisbollah, der Gegner wäre. Herzi Halevi,
der Generalstabschef, erklärte erst jüngst bei einem Truppenbesuch im Norden, die Streitkräfte stünden
bereit. Eine Entscheidung nahe. So konnte man am 6. dieses Monats im Tagesspiegel lesen. Hinter den
Kulissen münden die diplomatischen Bemühungen, Tel Aviv zum Stopp seiner Militärmaschinerie zu
bringen, inzwischen - zumindest europäischerseits - in Pressionen und Drohungen.
Eine Kalamität für den Judenstaat. Irgendwie muss er reagieren. Er tut es. In bekannter Manier: Man
spielt die Opferkarte. Vor allem über das Auslandsjudentum, das durch den Zionismus (nolens volens)
als Untertanenmasse in Beschlag genommen wird.
Am selben Tag als der Tagesspiegel vor Israels Plänen für einen Libanonfeldzug warnte, mahnte Marcel
Fürstenau in der amtlichen "Deutschen Welle" ein "Dramatisches Lagebild zu Antisemitismus in
Deutschland" an. Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober, heisst es dort,
" sind Jüdinnen und Juden in Deutschland bedrohter denn je. Ihr Wunsch: mehr Solidarität. ...
Polizeischutz sei das Mindestmaß an Sicherheit, um überhaupt einen Raum betreten zu können.
Und Veranstaltungen sage man ab oder plane sie erst gar nicht."
Irgendwie mag die Hamas mit alledem zu tun zu haben - nicht wirklich direkt, eher erscheinen ´lange´
bzw. verlängerte ´Arme´ der Organisation am Zuge. Auf jeden Fall wird die Organisation erwähnt ("Die
Hamas wird auch von Deutschland als Terrororganisation eingestuft"), wobei die Nennung eher
beiläufig stattfindet. Eine im Text gezeigte Aufnahme einer von Aktivisten besprühten Häuserfront -
WARNUNG BERLIN: Wir lassen es brennen. Free Gaza - liesse sich aus zionistischer Perspektive auch auf
biodeutsche Linksextreme zurückführen. Als Quellenlieferanten dienen a) der jüdische Queer-Verein
Keshet Deutschland, b) der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und
den Kampf gegen Antisemitismus sowie c) die Vorstandsvorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung,
Tahera Ameer.
Da doppelt genäht bekanntlich besser hält legte am selbigen Tag auch der deutsch-israelische Historiker
Michael Wolffsohn nach. Sein Elaborat unter dem schmissigen Headliner "Jetzt geht es den Juden an
den Kragen" findet sich gleich in mehreren Zeitungen. In der Jüdischen Allgemeinen lesen wir, Wolffsohn
sehe
"in der westlichen bürgerlichen Gesellschaft ein widersprüchliches Verhalten gegenüber
Minderheiten. So gebe es gegenüber der jüdischen Minderheit"
natürlich, nur ihr gegenüber, wie immer