Es ist nicht schwer, mich zu lieben.
Nicht, wenn du mich siehst,
wirklich siehst,
durch die Narben hindurch,
die nicht nur auf meiner Haut,
sondern tief in meiner Seele liegen.
Es ist nicht schwer, mich zu lieben.
Nicht, wenn du mich lässt,
so zu sein, wie ich bin.
Unvollkommen,
chaotisch,
manchmal zu leise,
manchmal zu laut,
aber immer echt.
Ich brauche keine Rettung.
Ich brauche keine Korrektur.
Ich brauche keinen Helden,
der mich verändert.
Ich brauche jemanden,
der bleibt.
Jemanden,
der nicht die Tür zuschlägt,
wenn ich mich zurückziehe.
Jemanden,
der versteht,
dass ich manchmal Raum brauche,
um mich selbst zu finden.
Der Geduld hat,
wenn ich sie mit mir selbst nicht habe.
Es ist nicht schwer, mich zu lieben.
Nicht, wenn du weißt,
dass meine Narben keine Schwächen sind.
Sie sind Landkarten
meiner Geschichte,
Zeichen dafür,
dass ich überlebt habe.
Ich träume von einem Menschen,
der nicht erschrickt,
wenn ich von meiner Dunkelheit erzähle.
Der meine Tränen nicht abwischen will,
sondern sie versteht,
als Teil dessen, wer ich bin.
Ich brauche keinen,
der mich heilt.
Ich brauche einen,
der neben mir sitzt,
während ich mich selbst heile.
Und in diesen stillen Momenten,
in denen unsere Blicke sich treffen,
in denen keine Worte nötig sind,
weil deine Augen sagen:
„Ich bin hier,
und du bist genug“,
werde ich dich lieben.
Mit einer Tiefe,
die nur jemand kennt,
der gelernt hat,
sich selbst zu verlieren
und wiederzufinden.
Es ist nicht schwer, mich zu lieben.
Nicht, wenn du mich nicht ändern willst.
Nicht, wenn du bleibst,
wenn ich wanke.
Nicht, wenn du verstehst,
dass mein Herz
immer noch schlägt,
trotz allem,
was es ertragen musste.
Für dich,
der du mich siehst,
wie ich bin,
nicht wie ich sein sollte.
Es ist nicht schwer, mich zu lieben.
Du musst mich nur sein lassen.
„Es ist nicht schwer mich zu lieben“ von Melia Rosta
❤️
Ein Bekenntnis an die Liebe, die nicht repariert, sondern begleitet. Eine Liebe, die sieht, annimmt und bleibt – genau so, wie wir sind.
„Echte Liebe erkennt nicht die Narben – sie erkennt die Stärke, die sie hinterlassen hat.“
© Melia Rosta