»Geliebte, auch wenn das Fasten vorbei ist, lasst die Frömmigkeit andauern. Auch wenn die Zeit der heiligen vierzig Tage vergangen ist, lasst uns die Erinnerung daran nicht beiseite schieben. Niemand soll sich an dieser Ermahnung stören; denn ich sage es nicht, um euch eine weitere Fastenzeit aufzuerlegen, sondern weil ich möchte, dass ihr euch erholt und jetzt eine genauere Art des Fastens an den Tag legt – aber die wahre. Denn auch wer nicht fastet, kann fasten. Wie ist das möglich? Ich werde es euch sagen. Während wir auf der einen Seite Nahrung zu uns nehmen, sollten wir uns auf der anderen Seite der Sünde enthalten. Denn das ist das Fasten, das uns hilft, und mit Blick auf dieses Fasten enthalten wir uns zu anderen Zeiten der Nahrung, damit wir leichter den Weg der Tugend gehen können. Wenn wir also sowohl den Körper pflegen als auch die Seele von der Sünde frei halten wollen, müssen wir darauf achten und entsprechend handeln. Diese Art des Fastens wird für uns einfacher sein.«
Hl. Johannes Chrysostomos