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Allheilsein. Das heutige Allerheiligen ist ein christliches Hochfest, an welchem aller Heiligen gedacht wird. Geschichtlich entwickelte sich daraus vielerorts ein allgemeines, christliches Totengedenken, welches sich uns durch mannigfaltige, religiöse Gebräuche bis hin zu weltlichen Traditionen sichtbar zeigt. Es werden Messen gelesen, Andächte gefeiert, Friedhofsprozessionen abgehalten. An den Gräbern werden Segnungen durchgeführt, frisches Blumenwerk wird abgelegt und neue Kerzen werden an den irdischen Ruhestätten der Hinübergegangenen entzündet. Der erste, herbstliche Novembertag schafft den natürlichen Rahmen für einfühlsame Gedanken und empfindsame Gebete, geltend unseren irdisch verstorbenen Ahnen, sowie allen göttlichen und geistigen Wegbereitern vor unserer Erdenzeit. Es gibt uns dieser Feiertag die Gelegenheit zur inneren Einkehr. Ob jemand an einem kirchlichen Gottesdienst teilnimmt oder zu Hause schlicht eine Kerze entzündet: Die innere geistige Ausrichtung gilt dem Heil und den Heiligen. Machen wir uns den Wortstamm des Heiligen einmal mehr bewusst: Das Heil. Wir finden den Begriff „heil“ oder „heilig“. Im germanischen Wortstamm ist heil gleichzusetzen mit „ganz, gesund, unversehrt“. Es gibt auch eine keltische und althochdeutsche Wortgeschichte, welche Sie selbst nachlesen können. Auch beschreibt „das Heil“ einen Prozess der „Heilung“. Heil drückt Begnadigung, Ganzheit, Gesundheit und Erlösung aus. In geschichtlich dunkleren Zeiten wurde das Wort „Heil“ auch als Grußformel vorangestellt, wurde so für schändliche und grausame Vorhaben leider ideologisch zweckentfremdet. Heute noch grüßt man sich unter anderem im Tiroler Sprachraum frei und freudig mit „Heil“. Wir Menschen sehnen uns nach einer heilen Welt. Wir wollen Frieden, Eintracht, Harmonie. Letztlich ist es ein tiefes, inneres Bedürfnis, dass wir uns als Mensch selbst ganz und gewahr wahrnehmen. Im Heilsein trachten wir bewusst und unbewusst nach Reinheit und Verbundenheit, nach Geborgenheit und Zugehörigkeit. Wir möchten innere Gewissheit erlangen, dass wir von Gott als sein geliebtes Kind angesehen werden, dass wir mit unserem irdischen Leben sinnstiftend und auf rechtem Wege auf seiner Erde wandeln. Diese Annahme setzt Gottesgläubigkeit und Gottesliebe voraus. Für einen Menschen, welcher weder Lichtsehnsucht noch Gottesverbundenheit in sich spürt, sind diese Zeilen ohnehin nicht. Eine heile Welt beginnt immer im kleinen Kern des Einzelnen. Wollen wir äußeres Allheilsein, so braucht es zuerst den inneren Drang zur Reinigung, zum Neuaufbau unseres Menschseins. Heil werden wir, wenn wir den Bauplan Gottes akzeptieren und für unser irdisches Leben anwenden. Wer entgegen den Natur- oder Schöpfungsgesetzen lebt, kann kein inneres Heilsein vollziehen. Theodor W. Adorno sagte schon: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ Damit hatte er recht. Bernhard von Clairvaux sprach: „Niemand kann ohne Selbsterkenntnis selig werden. Denn aus ihr geht die Mutter des Heils, die Demut, hervor.“ Und Johann Wolfgang von Goethe befand: „Des Menschen Heil ist: ein immer strebend sich Bemühen in täglicher Arbeit, innig verbunden mit Besinnung und Betrachtung.“ Wundervolle Worte. Abd-ru-shin hat uns in seiner Gralsbotschaft unter vielen Hinweisen auch den folgenden überliefert: „Der ernste Mensch jedoch wird unbedingt empfinden, daß er in erster Linie Klarheit zu suchen hat in Allem, was ihm heilig werden soll!“ Allheilsein orientiert sich am Heiligen, am Vollkommenen des Göttlichen. Es mag so sein, dass wir als Mensch nicht alle grobstofflichen Aspekte unseres Lebens in eine vollkommene Heilung bringen können, doch können wir sehr viel auf feinstofflicher und geistiger Ebene ausrichten. Da sich alles Wachstum von innen nach außen vollzieht, gilt es auch zuerst unseren Geist in Lebendigkeit zu bringen. Unser Gemüt wird die neue violette Farbe annehmen. So wird aus dem Reine machen das Heil sein. Ob wir in dieser Inkarnation unser Vollmenschsein vollenden, soll uns nicht sorgen. Mutig voran, Gott wohlgetan. 01.11.2024 ©️ Valtiero von Soulentio
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