Auf dem Weg zur Schule mit dem ersten "Schulbus"
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In den frühen Morgenstunden eines kleinen, verschneiten Dorfes in Pennsylvania, als die Sonne gerade begann, die Spitzen der hohen Tannen in ein sanftes Gold zu tauchen, erwachten die Bewohner zu einem weiteren frostigen Wintertag.
Es war das Jahr 1915, und die Welt war ein anderer Ort - langsamer, ruhiger, und doch voller alltäglicher Wunder und Herausforderungen.
In einer kleinen, von Raureif überzogenen Hütte am Rande des Dorfes stand Mary früh auf, um das Feuer im Kamin anzufachen. Ihre Mutter half ihr dabei, in ihre warmen Wollkleider zu schlüpfen und die schweren, handgestrickten Socken über ihre kalten Füße zu ziehen.
Heute war ein besonderer Tag, denn es war der Tag, an dem Mary zum ersten Mal mit dem neuen "Schulbus" zur Schule fahren würde.
Der Schulbus, von dem die Leute sprachen, war ein Meisterwerk ländlicher Erfindungsgabe. Es war eine Schlittenhütte, gebaut aus dem Holz, das die Wälder rund um das Dorf hergaben. Innen war ein kleiner Holzkohleofen installiert, der wohlige Wärme spendete und dessen Rohr gemächlich qualmend aus dem Dach hervorlugte. Kleine Bänke, ebenfalls aus Holz, säumten die Seiten der Hütte, und dicke, bunte Kissen lagen darauf bereit, den Kindern Komfort zu bieten.
Als Mary mit ihren Eltern aus der Tür trat, sah sie ihn zum ersten Mal. Der "Schulbus" stand da, majestätisch, mit zwei stolzen Pferden davor, deren Atem in der kalten Luft dampfte.
Mr. Johansson, der Besitzer der Schlittenhütte und gleichzeitig der erste "Busfahrer", lächelte Mary und ihren Eltern zu, als sie näher kamen. „Guten Morgen, Mary! Bist du bereit für deine erste Fahrt zur Schule?“, fragte er mit einer Stimme, die trotz der Kälte warm klang.
Mary nickte, ihre Aufregung kaum verbergend. Sie hatte noch nie ein Fahrzeug betreten, das von Pferden gezogen wurde, geschweige denn eines, das so gemütlich und einladend aussah wie dieses. Ihre Mutter gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, bevor sie ihr half, in die Schlittenhütte zu steigen.
Innen war es warm und roch angenehm nach Holz und Kohle. Die anderen Kinder aus dem Dorf, die bereits eingestiegen waren, begrüßten sie mit aufgeregtem Gemurmel. Mary fand einen Platz auf einem der Kissen und spürte, wie ihre Wangen von der Kälte draußen zu prickeln begannen, während die Wärme des Ofens sie langsam umfing.
Mit einem Ruck setzte sich die Schlittenhütte in Bewegung. Die Pferde zogen kraftvoll an, und das sanfte Läuten ihrer Glöckchen vermischte sich mit dem Knirschen des Schnees unter den Kufen. Mr. Johansson führte die Tiere mit erfahrenen Hand, und während die Hütte über verschneite Wege und durch tief hängende Zweige glitt, fühlte Mary sich, als wäre sie Teil eines winterlichen Märchens.
Die Fahrt zur Schule war wie eine Reise durch eine verzauberte Welt. Sie passierten Felder, die unter einer dicken Schneedecke schliefen, und Wälder, in denen die Schatten und das Licht ein ständiges Spiel trieben. Die Kinder sangen Lieder, erzählten Geschichten, während der Ofen leise knisterte.
Als sie die Schule erreichten, waren alle Kinder rosig und warm, trotz der bitteren Kälte, die außerhalb ihrer kleinen, behüteten Welt herrschte. Mary stieg aus dem "Schulbus", bedankte sich bei Mr. Johansson und schaute zurück auf die Pferde, die nun eine wohlverdiente Pause hatten.
Statement: Ich dachte, ich nehme Euch heute mal mit auf eine andere Art von Geschichte, um Euch die Infos des Bildes auf besondere Weise näher zu bringen
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Netzfund
@kativersum