Iwan Jefremow
🚀DIE STUNDE DES STIERS
10.3 Der Pfeil des Ahriman
«Unsere Vorfahren haben sich genauso geirrt, indem sie das Gehirn und die Psyche für etwas hielten, das vom Körper getrennt werden konnte und nicht mit der gesamten restlichen Natur verbunden war. Es gab Menschen, die behaupteten, die gesamte Welt wäre nichts anderes als das Ergebnis menschlicher Vorstellung. Diese Überlegung birgt die Wurzeln vieler psychologischer Irrtümer. Gehirn und Psyche des Individuums entstehen nicht einfach so - ihre Struktur und Arbeitsweise leiten sich von der jeweiligen Zeit, der entsprechenden Gesellschaft und der Summe des Wissens ab, über die die Gesellschaft verfügt, während sich dieses Individuum entwickelt. Nur wenn das Gehirn eines emotionalen und gedächtnisstarken Menschen ununterbrochen neue Eindrücke und Erfahrungen aufnimmt, kann es die gesetzmäßige Konservativität überwinden - und das auch nur bis zu einer gewissen Grenze. Ein brillianter Wissenschaftler wird dreißig Jahre nach dem Höhepunkt seiner Karriere unvermeidlich zu einem Konservativen, der hoffnungslos hinter der Gegenwart zurückgeblieben ist und diese nicht versteht, weil sein Gehirn auf eine Zeit eingestellt ist, die nun tief in der Vergangenheit liegt.»
«Aber man kann doch die neuen Verhältnisse modellieren und sie gestalten?»
«Während Sie modellieren, werden sich die Gehirnleistung und die Umgebungsfaktoren weiterentwickeln. Eine Veränderung in der Noosphäre, also in der psychischen Umgebung des Menschen, geschieht viel schneller als eine biologische Transformation.»
«Wir haben aber keine Theorien aufgestellt, sondern gegen den Tod gekämpft und die neuen Möglichkeiten der Lebensverlängerung durch Erfahrung gelernt!»
«Und Millionen weiterer Märtyrer zu der kolossalen Liste der Verbrechen wider die Natur und des Menschen hinzugefügt. Dazu kommt noch die Tatsache, dass viele wissenschaftlichen Entdeckungen den Menschen mehr geschadet als genutzt haben. Durch diese Entdeckungen haben die politischen Verbrecher, die Faschisten, herausgefunden, wie sie einen Menschen psychisch zerbrechen und ihn in gehorsames Vieh verwandeln können. Wenn man alle Tiere aufzählt, die bei den Tierversuchen zu Tode gequält wurden, und alle Kranken, die durch eure Operationen verkrüppelt wurden, dann müsste man euren Empirismus sehr scharf verurteilen. In der Geschichte unserer Biologie und Medizin hat es ähnliche schändliche Perioden der Lebensvernachlässigung gegeben. Ein Schüler konnte einen lebendigen Frosch aufschneiden, während ein ungebildeter Student das gleiche mit einer Katze oder einem Hund tun konnte. Was an der Stelle wichtig ist, ist das Maß - wenn man eine gewisse Grenze überschreitet, wird aus einem Arzt ein Fleischer oder ein Giftmischer, und aus einem Wissenschaftler ein Mörder. Wenn man aber nicht bis an diese Grenze geht, werden die Ärzte zu Phantasten oder zu ungebildeten Beamtenseelen. Am gefährlichsten sind aber die Fanatiker, die jederzeit bereit sind, einen Menschen zu zerfleischen (von einem Tier ganz zu schweigen), nur um eine noch nie da gewesene Operation durchzuführen und etwas Unersetzbares zu ersetzen, ohne zu begreifen, dass ein Mensch kein Mechanismus ist, der aus genormten Bauteilen hergestellt wurde, dass das Herz keineswegs eine einfache Pumpe ist und das Gehirn niemals den gesamten Menschen ausmacht. Bei uns hat diese Denkweise bereits genug Schaden angerichtet, und auf eurem Planeten ist sie gerade dabei zu gedeihen. Ihr experimentiert au Geratewohl mit Tieren und vergesst völlig, dass die Qualen der höchsten Lebensformen, die genauso wie Menschen empfinden, nur vom alleräußersten Notfall gerechtfertigt werden können. Diejenigen, die von euch in den Krankenhäusern »geheilt« werden, sind genauso schutzlos. Ich habe die Forschungslabore in den drei Hauptstadtinstituten gesehen - die Gesamtmenge an Leid, die dort versammelt ist, kann niemals von euren unbedeutenden Errungenschaften gerechtfertigt werden.»
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