Iwan Jefremow
🚀DIE STUNDE DES STIERS10.4 Der Pfeil des Ahriman
Sie ließ ein Kilometer nach dem anderen hinter sich, beachtete die eintönigen Häuser kaum und hielt Ausschau nach Skulpturen und
Denkmälern, die auf jedem Planeten die
Träume des Volkes, die Erinnerungen an Vergangenheit und das Streben nach Schönem widerspiegelten. Auf der Erde waren die Skulpturen sehr beliebt und wurden immer an offenen, einsamen Orten aufgestellt, wo ein Mensch jederzeit eine Stütze für seine
Visionen finden konnte - auch schon zu den Zeiten, als die Hektik unnötiger Vorhaben und die Enge des Lebens ihn daran hinderten, sich über dem Alltag zu erheben.
Die gewaltige Macht der Phantasie! Trotz Hunger, Kälte und Terror erschuf diese Macht Bilder von wundervollen Menschen, ob nun in Form von Skulpturen, Zeichnungen, Büchern oder Musik, und nahm die Breite und Traurigkeit einer Steppe oder eines Meeres in sich auf. Die Phantasie hatte geholfen, das
Inferno zu überwinden, indem sie die erste Stufe des Ausstiegs errichtet hatte. Danach kam die zweite Stufe - die Vervollkommnung des Menschen selbst, und auch die dritte - die Umwandlung des gesellschaftlichen Lebens. So waren die drei ersten großen Stufen entstanden, denen die Macht der Phantasie als Basis gedient hatte. In der Stadt «Herz-Der-Weisheit» gab es auf Plätzen und in Parks meistens Obelisken oder Bilder, die Schlangen darstellten und mit belehrenden Überschriften versehen waren. Manchmal traf man auch auf idolähnliche Statuen der großen Oberhäupter aus unterschiedlichen Perioden der Yan-Yach-Geschichte. Diese Oberhäupter ähnelten sich trotz unterschiedlicher Kleidung wie Zwillinge, zumindest wenn man ihre drohenden unnachgiebig-willensstarken Gesichter und Haltungen betrachtete. Skulpturen, die einfach nur der Schönheit eines Menschen oder einer ldee, oder etwa herausragenden Errungenschaften gewidmet waren, fehlten dagegen völlig. An manchen Orten gab es rostige Eisenanhäufungen, deren wirre Verbiegungen an die Zuckungen
der kranken Psyche ihrer Erschaffer erinnerten - es handelte sich um die Überreste der Skulpturen aus der Epoche vor dem Hungerjahrhundert, so genannte Kunstwerke, die man zum Vergnügen der Yan-Yach-Bewohner aufbewahrt hatte. Wenn Tschedy an öffentlichen Gebäuden vorbei ging, sah sie keinerlei Buntglasfenster oder Fresken - offenbar fühlten sich die Herrscher durch die Phantasie der darstellenden Kunst gestört, weil diese Phantasie ihnen die Macht über Menschenseelen streitig machte, Selbstverständlich war eine
dunkle und flache Psyche, die nur primitive Bedürfnisse kannte und keinen Weg zu etwas anderem sah, viel einfacher zu regieren.
s.a.
Träume und das Unterbewusssein als ein wichtiger Faktor✈️✈️✈️ZURÜCK ZUM ANFANGOhne 🇩🇪DUR🇷🇺 ist das Leben MOLL
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