Bataver, Turbanter, Chatten, Angrivarier, Chauken, Marser, Brukterer, Sugambrer und Cherusker nannten sich die Stämme im Gebiet der Externsteine; ihre Einheit fanden sie bei den jährlichen Versammlungen und bei den zahlreichen Festen in ihren Heiligtümern, von denen für ihr Gebiet das bedeutendste der Osning gewesen ist. Die Cherusker siedelten in der Nähe des Teutoburger Waldes und ostwärts beiderseits der Weser, die Marser südlich, die Sugambrer südwestlich und die Brukterer westlich der Externsteine. Diese Verbände hatten eine Sonderstellung unter den Stämmen, und man kann annehmen, dass aus ihrer Gemeinschaft vorwiegend geistige Führer und Eingeweihte hervorgingen. Die Marser waren ein kleinerer Stamm mit einem Tanfana-Heiligtum in der Gegend zwischen Ruhr und Lippe. Aus den Reihen der Brukterer kamen, soweit es überliefert ist, einige große Seherinnen der Externsteine; die „Brukterische Jungfrau" war die mächtige Veleda, deren Rang einer Hohepriesterin mit politischem Amt gleichkam. Aus dem Stamm der Sugambrer ging das spätere Königsgeschlecht der Merowinger hervor, das auf den legendären Begründer Merowech zurückzuführen ist. Die Cherusker wurden auch die „Hirschleute" genannt. Sie wurden in der Überlieferung als „Hüter der Steine" bezeichnet. Ein ganzer Stamm „bediente" den Kraftort und die Steine.
Usch Henze, Osning - Die Externsteine