Die Wintersonnenwende ist die dunkelste Nacht des Jahres, die das Licht gebiert. In heidnischen Zeiten wurde die Geburt der wiederkehrenden Sonne gefeiert. „Ihr zu Ehren verräucherte man weihende Harze und Kräuter mit der Sonnensignatur. Der Julblock, ein aus Eichenholz gebundenes Holzbündel mit einer Kerze darin, wurde gesegnet und zur späteren Verwendung als Wetterzauber aufbewahrt. Außerdem wurde der Jahreszeitenkranz (später: Adventskranz) mit einer Kerze pro Jahreszeit und dem Symbol des nie endenden Jahreszyklus gewunden. Die Menschen gingen davon aus, dass sich die Vegetationsgottheit über den Winter in die immergrünen Zweige der Tanne und Fichte zurückgezogen hatte. Diese holte man sich nun zusammen mit den Gehölzen ins Haus und erweckte sie mit dem Feuer der Kerzen zum Leben. Auch unsere Weihnachtsplätzchen mit ihren Mond-, Stern- oder Tierformen waren früher Symbole, deren Kräfte man sich mit dem Verzehr einverleibte."