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Heiliger Hain, 1886 Der Schweizer Symbolist Arnold Böcklin versetzt uns auf seinem Gemälde in die mythischen Gefilde eines Heiligen Hains. Aus dem von Bäumen verschatteten Dunkel des Hintergrunds nähert sich ein Prozessionszug weiß gewandeter, verhüllter Figuren, der einem steinernen Opferaltar zustreben, vor dem sich bereits drei Gestalten in gebückter Haltung ehrfurchtsvoll verneigen. Violetter Rauch entsteigt dem Brandopfer. Auf der rechten Seite wird der heilige Bezirk von einer Mauer zum Meer hin begrenzt. Zwischen den Bäumen ist ein antiker Tempel zu erkennen, der in vollem Licht steht. Böcklin setzt auf das Vage, belässt es bei Andeutungen. So werden wir über den Kulturkreis, die Region und die Zeitebene der vorgestellten Handlung im Unklaren gelassen. Nordeuropäische und mediterrane Elemente scheinen miteinander verschränkt, womöglich, um das Allgemeingültige des Mythos zu beschwören. Böcklin begriff seine rituelle Szene als Gegenbild einer rationalen Welterschließung. Eine vier Jahre zuvor entstandene Fassung des Gemäldes befindet sich im Kunstmuseum Basel. https://online-sammlung.hamburger-kunsthalle.de/de/objekt/HK-1483/heiliger-hain?term=&filter%5Bobj_actuallocation_s%5D%5B0%5D=19.%20Jahrhundert&start=180&context=default&position=192
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