GOTTESDIENSTLICHE ALTERTÜMER DER GERMANEN
Teil III
Dagegen kann man wohl annehmen, daß andere Baulichkeiten in einem gewissen Umfange in oder bei den heiligen Hainen sich gefunden haben. Räume für den heiligen Wagen, für die heiligen Pferde, dann auch wohl zur Aufbewahrung sonstiger gottesdienstlicher Geräte konnte man, zumal bei dem Klima Germaniens, kaum entbehren.
Tempelbauten gibt es nur bei den Nordgermanen, und auch da nur in der letzten Zeit des Heidentums. Sie sind ın Jütland und in Island auch tatsächlich nachgewiesen. Aber sie gehören erst der späteren Zeit vom 9. Jahrhundert bis gegen 1000 n.d.übl.Ztrg an.
Die früher von uns angeführte Stelle des Tacitus, in der er das Fehlen des Gotteshauses feststellt, hat uns nun auch schon darüber belehrt, daß auch der Begriff des Götterbildes den Germanen fremd war. In einem anderen Zusammenhange finden wir bei ihm dasselbe. Da spricht er von dem göttlichen Brüderpaare der Alken, die — wie er sagt — nach römischem Sprachgebrauch auch als Castor und