GOTTESDIENSTLICHE ALTERTÜMER DER GERMANEN Teil II Die fließenden Gewässer galten also an und für sich als heilig und als Stätten der Gottesverehrung. Besonders aber gilt das von den Quellen. Ein großer Pyrmonter Brunnenfund, bei dem vor allem die Gewandnadeln eine bedeutende Rolle spielen, hat uns die germanische Sitte des Quellopfers ganz deutlich vor Augen geführt. Heilige Berge sind besonders den Nordgermanen eigentümlich, wie die heiligen Haine den Südgermanen. Aber auch aufheute deutschem Boden kennen wir alte germanische Heiligenberge genug. Wir brauchen nur an den Brocken im Harz oder an den schon genannten Zobten in Schlesien zu erinnern. Später hat sich vielfach der christliche Kult an den gleichen Stellen festgesetzt. In fränkischen Gebieten sind zum Beispiel die alten heiligen Berge von dem Erzengel Michael in Besitz genommen, so der Michelsberg bei Münstereifel, der Godesberg und der Siegburger Berg. Alle diese genannten Orte waren für die Germanen ursprünglich nicht etwa nur die