Jemanden wirklich zu lieben bedeutet, über die Fehler und Unvollkommenheiten hinwegzusehen und in den Kern dessen zu schauen, wer er ist - jenseits seiner Menschlichkeit.
Diejenigen, die uns am nächsten stehen – unsere Liebenden, Partner und Lieben – schaffen es oft, die zarten Stellen in uns zu berühren, von denen wir dachten, dass sie verborgen und vielleicht sogar geheilt sind.
Diejenigen, die unsere Seelen am besten kennen, scheinen auch die Schlüssel zu unseren Auslösern zu haben, was uns in Momenten roher Emotionen zucken oder auspeitschen lässt. Und doch ist dies kein Unglück, sondern eine tiefgreifende Chance.
Wir neigen dazu, nach außen zu schauen, den Knopfdruck als das Problem zu sehen und glauben, dass unser Unbehagen nachlassen wird, wenn sie sich nur ändern. Aber in Wahrheit kommen diese Individuen als Spiegel in unser Leben und reflektieren an die Orte, an denen wir noch nicht frei sind.
Sie enthüllen das Gepäck, das wir tragen, die ungelösten Wunden, die sich an den Wänden unseres Herzens kleben und darum betteln, anerkannt Sie zeigen uns die Orte, an denen wir noch in unseren eigenen Geschichten gefangen sind. Wenn wir verstehen, dass Beziehungen nicht nur dazu gedacht sind, uns Glück zu bringen, sondern um die Schichten der Illusion zurückzuziehen, treten wir in das wahre Werk der Liebe.
Diese heilige Dynamik innerhalb von Beziehungen wird zu einer mächtigen spirituellen Praxis in der Selbstbeobachtung und Eigenverantwortung. Wir beginnen zu erkennen, dass unsere Reaktionen nicht durch das Verhalten eines anderen verursacht werden, sondern durch unsere innere Landschaft, unsere ungeheilten Teile, die sich nach Befreiung sehnen. Glück ist nicht das Geschenk, das wir von einem anderen erhalten, sondern die Gnade, die wir pflegen. Unsere Partner sollen uns nicht heilen; sie sollen die Orte erleuchten, an denen wir uns selbst heilen müssen, um uns zu zeigen, wo wir uns der Liebe, die in uns wohnt, noch ergeben müssen.
Und so packen wir aus. Wir lösen die Schichten der Programmierung auf, die Muster des Schmerzes, die wir aus der Vergangenheit getragen haben. Wir sehen, dass wir, solange wir unsere Wunden verteidigen und an unserer Konditionierung festhalten, Gefangene des Geistes und der Emotionen bleiben, anstatt in der Umarmung reiner Präsenz zu leben. Der Frieden, den wir suchen, liegt nicht darin, andere zu kontrollieren oder davon abzuhalten, uns zu enttäuschen, sondern in der Befreiung des wahren Geliebten im Inneren - unberührt von der Reaktion, ungeschüttelt von den äußeren Widrigkeiten.
Über die Menschlichkeit eines anderen hinwegzusehen bedeutet nicht, dass wir ein Auge vor unbewussten oder verletzenden Verhalten verschließen, noch dass wir uns misshandeln lassen. Es bedeutet, dass wir die volle Verantwortung für unsere Reaktionen übernehmen und erkennen, dass es bei der Reise nicht darum geht, andere zu verändern, sondern unsere eigenen Urteile und die Strafen, die wir ihnen auferlegen, weil sie unsere Erwartungen nicht An diesem Ort der Selbstverantwortung beginnen wir, andere durch die Linse des Mitgefühls zu sehen, indem wir verstehen, dass auch sie mit ihren eigenen Wunden und Schatten navigieren.
Wenn wir diese Wahrheit tief begreifen, erreichen wir eine radikale Akzeptanz. Wir akzeptieren andere so, wie sie sind, in dem Wissen, dass ihre Unvollkommenheiten lediglich Spiegelungen der menschlichen Erfahrung sind, die wir alle teilen.
Und in dieser Akzeptanz entsteht eine wahrere, tiefere Liebe – eine, die nicht an Bedingungen oder Forderungen gebunden ist, sondern von Natur aus einem Herzen fließt, das sich selbst kennt. Das ist die Liebe, die darüber hinaus sieht, umarmt, ohne halten zu müssen, und frei anbietet, wie ein Fluss, der zum Meer fließt.
~Katie Kamara
Gefunden bei Julia Stickel.
Vor längerer Zeit.