"Glaube an die Welt.
LaĂ ab von diesem Zweifeln, Klauben,
vor dem das Beste selbst zerfÀllt,
und wahre dir den vollen Glauben
an dieser Welt trotz dieser Welt.
Schau hin auf eines Weibes ZĂŒge,
das lÀchelnd auf den SÀugling blickt,
und fĂŒhlâs: es ist nicht alles LĂŒge,
was uns das Leben bringt und schickt.
Und, Herze, willst du ganz genesen,
sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen,
ist nur der eigene Widerschein.
Beutst du dem Geiste seine Nahrung,
so laĂ nicht darben sein GemĂŒt,
des Lebens höchste Offenbarung
doch immer aus dem Herzen blĂŒht.
Ein GruĂ aus frischer Knabenkehle,
ja mehr noch eines Kindes Lallân
kann leuchtender in deine Seele
wie Weisheit aller Weisen fallân.
Erst unter KuĂ und Spiel und Scherzen
erkennst du ganz, was Leben heiĂt;
o lerne denken mit dem Herzen,
und lerne fĂŒhlen mit dem Geist."
(Theodor Fontane, 1819 - 1898)
BildquelleTelegramFBInstagramYoutubeWebseiteđ§