Bezüglich des Artikels Chili-Sauce auf das Vogelfutter zu gießen, um andere Tierarten davon abzuhalten ihren Hunger zu stillen werde ich den folgenden Brief an den Bund für Naturschutz senden. Es wäre super wenn Ihr es mir gleichtut. Je mehr sich hier äußern desto besser.
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NABU
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Stellungnahme zu NABUs Empfehlung, Chilisoße auf Vogelfutter zu geben
Sehr geehrte Damen und Herren des NABU,
mit Erstaunen und Besorgnis habe ich Ihre Empfehlung zur Kenntnis genommen, Chilisoße wie beispielsweise Tabasco auf Vogelfutter zu geben, um das Futter vor (von Ihnen) unerwünschten Tieren zu schützen. Sie führen hier Waschbären, Nager wie Eichhörnchen, Mäusen und Ratten auf. Diese Vorgehensweise ist nicht nur problematisch, sondern wirft auch grundlegende ethische Fragen auf, die im Widerspruch zu den Zielen des Naturschutzes und der Artenvielfalt stehen, für die Ihr Verband eintritt (oder etwa nicht?).
Es ist unbestritten, dass der Schutz von Vögeln und anderen Wildtieren von höchster Wichtigkeit ist. Doch die empfohlene Methode, durch den Einsatz von Capsaicin in der Nahrung der Vögel eine Abwehrmaßnahme gegen andere Tiere zu schaffen, ist nicht nur fragwürdig, sondern auch potenziell schädlich. Die Aussage, dass Vögel trotz der Schärfe weiter fressen, lässt die Frage offen, welche langfristigen Auswirkungen dieser Zusatz auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere haben könnte. Ein NABU-Experte kann zwar nicht abschätzen, wie sich Capsaicin auf die Verdauung der Vögel auswirkt, doch der Mangel an wissenschaftlicher Evidenz sollte Anlass zur Sorge geben.
Darüber hinaus muss betont werden, dass derartige Maßnahmen eine Form von Speziesismus darstellen und fördern. Der Naturschutz sollte sich nicht nur auf den Schutz einer bestimmten Gruppe von Tieren konzentrieren, sondern vielmehr das Wohl aller Lebewesen in den Fokus rücken. Die Empfehlung, andere Tiere wie streunende Katzen, Eichhörnchen, Marder, Waschbären, Ratten oder Mäuse durch den Einsatz von scharfen Substanzen vom Futter abzuhalten, zeigt eine besorgniserregende Hierarchisierung von Tieren, die im Widerspruch zu den Idealen des Naturschutzes steht.
Ein verantwortungsbewusster Naturschutz sollte vielmehr darauf abzielen, Lebensräume zu schützen, die Biodiversität zu fördern und ein harmonisches Zusammenleben aller Tierarten zu ermöglichen. Anstatt andere Tiere durch schmerzhafte und potenziell gesundheitsschädliche Maßnahmen auszuschließen, sollte der NABU sich für integrative Lösungen einsetzen, die das ökologische Gleichgewicht respektieren.
Ich erwarte von Ihnen daher, diese Empfehlung zu überdenken, zurückzunehmen und stattdessen auf nachhaltige und tierfreundliche Methoden zu setzen, die das Wohl aller Tiere in den Vordergrund stellen. Der Schutz unserer Natur und ihrer Bewohner sollte stets mit Respekt und Verantwortung einhergehen.
Mit freundlichen Grüßen,