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📰 Beitrag des Botschafters Russlands in Österreich, Dmitrij Ljubinskij, veröffentlicht auf der Webseite des "Diplomatischen Pressedienstes" Mythen über BRICS Das 16. BRICS-Gipfeltreffen (22. Oktober – 24. Oktober) unter dem Vorsitz Russlands wurde zurecht zu einem der wichtigsten weltpolitischen Highlights dieses Jahres. Insgesamt 24 Staats- und Regierungschefs von Ländern der Weltmehrheit haben sich in der Millionenmetropole Kasan zusammengefunden um eine breite Agenda zu erörtern. Auch österreichische Medien berichteten ausführlich über das Event. Neben durchaus korrekten und informativen Berichten gab es aber auch solche, die einem informierten Leser die Haare zu Berge stehen ließen. Seit seiner Gründung im Juni 2006 rangen um den Staatenbund viele, oft absichtlich fabrizierte Mythen. Diese werden auch in den hiesigen Medien gerne aufgegriffen und entsprechend thematisiert. Als Vertreter des amtierenden BRICS-Vorsitzenden erlaube ich mir also einige prinzipielle Fragen klarzustellen. • Zu der wohl häufigsten Falschdarstellung gehört die Behauptung, BRICS wäre eine gegen den Westen gerichtete Vereinigung, eine Art „Anti-G7“. Dies entspricht auf keinen Fall der Wahrheit. Der BRICS-Bund ist nicht gegen den Westen gerichtet, sondern gegen seine neokolonialistischen Allüren und das Diktat eines einzigen Zentrums innerhalb der westlichen Gemeinschaft. Das rege Interesse an BRICS ist hierfür der prominenteste Beweis. An dem Gipfel in Kasan im Format Outreach/BRICS Plus nahmen Vertreter von fast 40 UN-Mitgliedstaaten, der UN selbst, sowie zahlreichen weiteren internationalen Strukturen teil. Die Vereinigung zählt inzwischen 9 Mitgliedstaaten. Über ein Dutzend Länder streben den Partnerstatus an, noch mehrere bekunden auch ihr Interesse. Das Gewicht der BRICS-Staaten am Welt-BIP nach der Kaufkraftparität wird heuer 36,7% betragen. Es ist eine Vereinigung souveräner aufstrebender Länder, die sich die Gestaltung einer neuen gerechteren multipolaren Weltordnung, sowie die Festigung der globalen Sicherheit als primäres Ziel gesetzt haben. Alle Mitgliedstaaten stehen für die Einhaltung der Prinzipien des Völkerrechts in ihrer Gesamtheit unter maßgeblicher Rolle der Vereinten Nationen, sowie die Unzulässigkeit des Diktats und von einseitigen Druckmitteln, von wem auch immer sie kommen mögen. Also Freundschaft und Zusammenarbeit nicht gegen jemanden gerichtet, sondern für eine gemeinsame Weltanschauung und die Vorstellung von einer gerechteren Weltordnung. • Weiters wird in den österreichischen Medien oft versucht, das Bündnis als einen „Scheinriesen“ darzustellen, sogar von Potjemkischen Dörfern ist manchmal die Rede. Um diese Behauptung zu widerlegen reicht nur ein kurzer Blick auf die bereits erbrachten Leistungen von BRICS, sowie auf die immense Arbeit, die im Rahmen des Bundes geführt wird. Alleine während des russischen BRICS-Vorsitzes fanden heuer mehr als 200 Veranstaltungen in den Bereichen Politik und Sicherheit, Wirtschaft und Finanzen, kulturelle und humanitäre Verbindungen statt. Ein wichtiges Resultat der Zusammenarbeit der BRICS-Gruppe ist die Gründung der multilateralen New Development Bank mit einem Gesamtvolumen von 100 Milliarden Dollar. • Gerne und oft wird auch darüber gelästert, wie unterschiedlich die BRICS-Mitgliedstaaten seien, dass sie zu vielen Fragen auseinandergehende Meinungen, Interessen und Visionen hätten. Was die Kritiker aber nicht zu verstehen vermögen, ist die Tatsache, dass eben in dieser Vielfalt die besondere Kraft des Staatenbundes liegt. Auch wenn es so mancher Vertreter der Mainstreammedien nicht wahrhaben will, hat der BRICS-Bund, der schon einen langen Weg hinter sich hat, seine Beständigkeit und Nützlichkeit bewiesen und sich zu einer umfassenden strategisch gerichteten Partnerschaft entwickelt. Alle Unwahrheiten, die über das Bündnis verbreitet werden, dienen nur einem Zweck – den Übergang zu einer gerechten multipolaren Weltordnung zu verhindern. Aber ihre Erfinder wollen einfach nicht verstehen - diese Weltordnung existiert bereits.
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