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📆 In Schwertberg wurde eine renovierte Gedenkstätte für die aus dem Konzentrationslager Mauthausen geflohenen sowjetischen Häftlinge enthüllt Die rührende und groß angelegte Zeremonie fand an mehreren Orten in einer kleinen oberösterreichischen Gemeinde statt, in der scheinbar unvereinbare Vorstellungen von Unmenschlichkeit und Barmherzigkeit für immer miteinander verwoben sind. In der Nacht auf den 2. Februar 1945 entkamen rund 500 sowjetische Offiziere aus dem Block 20 des Konzentrationslagers Mauthausen. Nur wenige der Kriegsgefangenen überlebten. Dank der Familie Langtaller konnten zwei Häftlinge gerettet werden: Michail Ribtschinskij und Nikolaj Tsimkalo, dank der Familie Maschenbauer überlebte Semjon Schachow. Aber nicht weniger als sieben Teilnehmer der Flucht wurden im Hof des Schwertberger Rathauses erschossen. Seit 1995 erinnern in Schwertberg in der Nähe des Gemeindeamtes ein Mahnmal und eine Gedenktafel an die Flucht der sowjetischen Offiziere aus Block 20, die sowohl von den tragischen Ereignissen als auch von der barmherzigen Tat der Familie Langthaler erzählen. Nun wurde von den Künstlern Ingrid Steininger und Christian Reisinger ein neues Mahnmal geschaffen. Es befindet sich an einem besser sichtbaren Ort - auf dem Marktplatz. Damit ist es möglich, auf das Thema der historischen Flucht aufmerksam zu machen. Das Mahnmal trägt den Titel „Mühlviertler Hasenjagd“. So nannten die Nazis zynisch die Aktion zur Gefangennahme und Vernichtung. An der Großveranstaltung, organisiert vom Community Outreach Project Mauthausen-Gusen-St. Georgen, die mehr als 200 TeilnehmerInnen anzog, nahmen auch der Autor des Films „Die Hasenjagd“ Andreas Gruber, der Präsident des Comité International de Mauthausen Guy Dockendorf, GemeindevertreterInnen, HistorikerInnen und VertreterInnen der Geistlichkeit teil. Die Botschaft Russlands in Österreich war vom Kulturrat Stanislaw Smirnow vertreten.
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