🇩🇪Neonazi-Razzia in Sachsen: AfD-Politiker Kurt Hättasch bei Festnahme verletzt
Am Dienstag wurden acht mutmaßliche Mitglieder einer rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung festgenommen, darunter auch der AfD-Stadtrat Kurt Hättasch aus Grimma (Landkreis Leipzig). Bei der Festnahme kam es zu einer Schießerei, bei der Hättasch von einer Kugel im Kiefer getroffen wurde. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, seine Verletzungen gelten als nicht lebensbedrohlich.
Die Bundesanwaltschaft hat Haftbefehle an mehreren Orten in Sachsen sowie in Polen vollstreckt. Neben Hättasch wurden Karl K., Kevin M., Hans-Georg P., Kevin R., Jörg S., Jörn S. und Norman T. festgenommen. Gegen weitere sieben Personen wird ermittelt. Insgesamt wurden 20 Objekte durchsucht, darunter auch Räumlichkeiten in Wien und im Bezirk Krems-Land in Österreich.
Die Gruppe, bekannt als „Sächsische Separatisten“, soll spätestens im November 2020 gegründet worden sein und besteht laut Bundesanwaltschaft aus 15 bis 20 Personen. Ihre Ideologie ist von rassistischen, antisemitischen und apokalyptischen Vorstellungen geprägt. Die Gruppe plant, bei einem erwarteten gesellschaftlichen Zusammenbruch („Tag X“) Gebiete in Sachsen und anderen ostdeutschen Regionen mit Waffengewalt zu erobern und dort eine nach nationalsozialistischen Vorstellungen geprägte Ordnung zu errichten. Vor ethnischen Säuberungen schrecken sie dabei nicht zurück.
Hättasch und einige weitere Mitglieder der Gruppe haben sich der Vereinigung erst 2022 bzw. 2023 angeschlossen. Um sich auf den geplanten Systemsturz vorzubereiten, absolvierten die Mitglieder paramilitärische Trainings, bei denen unter anderem der Häuserkampf, der Umgang mit Schusswaffen sowie Nacht- und Gewaltmärsche eingeübt wurden. Die Mitglieder beschafften sich Tarnkleidung, Gefechtshelme, Gasmasken und Schutzwesten.
Die sächsische AfD streitet jegliche Verbindungen zu dieser rechtsextremistischen Gruppierung ab. Sollte sich der Verdacht gegen Hättasch bestätigen, kündigte die Partei an, ihn unverzüglich auszuschließen.