"Distanzeritis" - Antwort
16.03.2022 um 10 : 10 Uhr
Ich widerspreche der These von Stefan Magnet, dass jegliches Distanzieren falsch und "Werk des Systems" sei und stelle ihr die These entgegen, dass genau diese Behauptung dem "System" in die Karten spielt:
👀 https://t.me/stefanmagnet/1009Ich finde es schlicht dumm, wenn beispielsweise Demo-Organisatoren einzelne Teilnehmer ausschließen, weil sie "rechtsextrem" seien. Dabei bedienen sie sich eines Kampf-Begriffs, worüber sie nicht die geringste Deutungshoheit haben. Sie können über den Begriff nicht verfügen. Wenn ich sage es ist etwas grün oder weiß oder rot, dann gibt es darüber wenig Unklarheit. Wer oder was ist aber "rechtsextrem"?! Es gibt dafür keine allgemein gültige Begriffsbestimmung und es kommt i m m e r auf den Standpunkt an: Ein Corona-Demo-Organisator bezeichnet den Aktivisten XY als rechtsextrem und distanziert sich. Der Demo-Organisator wird aber vom Bürgermeister der Stadt wiederum als Rechtsextremer gebrandmarkt. Und der Bürgermeister wiederum wird von der linksextremen Antifa als "rechtsextrem" bezeichnet, weil er vielleicht der CDU oder ÖVP angehört. Versteht ihr das Problem?
1️⃣ Rechtsextrem definiere ich als (a) gewaltbereit und (b) menschenverachtend, im Sinne von "eine Sorte Menschen ist aufgrund von Herkunft, Religion, Sexualität oder sonstigen Kriterien weniger oder mehr wert als andere" (Herrenrassenideologie).
2️⃣ An dieser Stelle interessiert mich nicht, wie es andere definieren oder ob ich Deutungshoheit über den Begriff habe. Ich orientiere mich nicht an der "Meinung der Masse", sondern an meinem Gewissen.
3️⃣ Wer sich von Menschen, die Schwule oder Lesben oder Russen oder Juden oder sonst jemanden pauschal verachten und/oder verletzen bzw. töten wollen
nicht distanziert, der
solidarisiert sich mit dem Täter und distanziert sich vom Opfer.
4️⃣ Nichtdistanzieren von Rechtsextremen ist folglich automatisch auch ein Distanzieren - nämlich von den Menschen, die in deren "Feindbildschema" fallen.
5️⃣ Förderung intoleranter, menschenverachtender, spalterischer Ideologien jeglicher Art (auch und gerade rechtsextremer Natur) sowie von Gewalt oder Gewaltbereitschaft spielt dem System wesentlich mehr in die Karten als Distanzierung von rechtsextremen Hassern und Verbrechern, denn:
🅰️ verhindern wir dadurch erfolgreich, dass eine "große Volksbewegung" entsteht, die alle politischen Lager mitumfasst (die Abneigung gegen N*zis ist stärker als die Abneigung gegen ein Spritzenabo).
🅱️ ermöglichen wir dadurch den Befürwortern der "Neuen Weltordnung" einen Plan B ("wenn's mit den grün-roten Moralaposteln nicht klappt, dann eben hinterher mit der Neon*zi-Opposition - Hauptsache mit einer faschistischen und aggressiven Randideologie, egal welcher")
🛑 Es gibt eine rote Linie, die ich nicht bereit bin, zu überschreiten. Bevor ich mich nimpfen lasse, lasse ich mich lieber erschießen. Bevor ich mit einem Rechtsextremen (siehe meine Definition unter Punkt 1) gemeinsame Sache mache, lasse ich mich lieber nimpfen. Es gibt keine Rechtfertigung für ein Bündnis mit gewalttätigen Menschenhassern.
Dieser Standpunkt ist unter den Demoteilnehmern auf der Straße mehrheitsfähig und selbstverständlich. Unter den "bekannten Gesichtern" / "Akteuren" / "Organisatoren" / "Kanalbetreibern" / "alternativen Medien" der Außerparlamentarischen Opposition Deutschlands auch. Unter den selbsternannten "Führern der Opposition" in Österreich leider überhaupt nicht. In Österreich ist man nur dann "bündnisfähig" in der APO, wenn man nicht nur mit N*zis marschiert, sondern sich "unter der Flagge der N*zis" einreiht. Die persönlichen Konsequenzen daraus habe ich bereits gezogen, wie ihr vielleicht bemerkt habt.
Und jetzt weiter wie gehabt:
Und haben wir dann die alleinige Führung, dann weinen sie alle im Tode vor Rührung (Gottfried Küssel)
Jeder, der stört, muss weg (Martin Rutter)
Löscht den Ehrlich aus allen Gruppen (Hannes Brejcha)
#fcknzs #nzsraus #rotelinie #rechtsextremismus #gewaltbereitschaft #herrenrassenideologieLiebe Grüße,
Alexander Ehrlich
@ehrlichalexander