Obwohl das Wort „Weihnachten“ von „Christus-Messe“ stammt, ist es nicht nur ein christliches Fest, sondern auch eines, das viele Traditionen weltweit miteinander verbindet. Das Wort „Christus“ stammt vom aramäischen Wort „Mshihaya“ („Christus“) und steht für den erleuchteten Retter der Menschheit. In dem Zitat aus dem Werk "The Secret Teachings of All Ages" von Manly Palmer Hall wird dies weiter erläutert:
„Dieser Christus, oder der göttliche Mensch im Menschen, ist die wahre Hoffnung der Erlösung für den Menschen – der lebendige Vermittler zwischen der abstrakten Gottheit und der sterblichen Menschheit. Da der Christus der Gott-Mensch war, der in jeder Kreatur eingesperrt war, war es die erste Pflicht des Eingeweihten, diesen Ewigen in sich selbst zu befreien oder ‚wiederzubeleben‘.“
Christus kann auch als die Sonnenkraft betrachtet werden, die in verschiedenen Kulturen weltweit verehrt wird. Der Christus besitzt alle Kräfte der „Sonne“ oder die Kräfte Gottes. Zum Beispiel gibt es RA, den höchsten Gott der ägyptischen Religion, und Osiris, den Sohn von RA, der als für die Menschheit geopferter Retter gilt. Der Christus ist der Vermittler zwischen den Menschen und Gott und stellt gleichzeitig den vollkommenen Menschen und die latente Göttlichkeit in jedem Einzelnen dar. Auch wenn es bestimmte Inkarnationen des Christus im Laufe der Zeit gab, die der Menschheit das Licht brachten, ist sein Ziel letztlich, diese Göttlichkeit in uns allen zu erwecken und uns zu einer höheren menschlichen Existenz zu führen.
Die Feier von Weihnachten am 25. Dezember entspricht dem Datum der Wintersonnenwende im römischen Kalender. Dass die Inkarnation des Christus auf den kürzesten Tag des Jahres fällt, hat eine symbolische Bedeutung: Der Retter wird am dunkelsten Tag des Jahres inkarniert, was den Zeitpunkt widerspiegelt, an dem die Menschheit Ihn am meisten braucht. Nach seiner Inkarnation beginnen die Tage länger zu werden, und Hoffnung und Leben werden bald mit dem kommenden Frühling erneuert.
Die Märtyrertod und Auferstehung des Christus sind auch in vielen Religionen zu finden und haben Verbindungen zur Astronomie, insbesondere zur Sonne, die jedes Jahr aus dem „Grab“ des Winters aufsteigt, um die Welt zu erleuchten und zu erneuern. Beispiele für Retter, die mit dem Christus und der Kreuzigungsidee verbunden sind, sind Jesus, Prometheus, Apollo, Buddha, Atys, Adonis, Bacchus, Osiris, Krishna, Horus, Indra, Ixion, Mithras, Pythagoras, Quetzalcoatl, Semiramis, Jupiter, König Arthur und Orpheus.
Der Christus wird auch als der „Göttliche Verstand“ bekannt, der in diesen Rettern personifiziert wird. Manly Palmer Hall beschreibt diesen göttlichen Verstand folgendermaßen:
„Der göttliche Verstand bot sich selbst als lebendiges Opfer an und wurde von der Welt zerbrochen und verzehrt. Nachdem er seinen Geist und Körper bei einem geheimen und heiligen Mahl den zwölf rationalen Geschöpfen gegeben hatte, wurde dieser göttliche Verstand Teil von allem Lebendigen. Der Mensch wurde dadurch befähigt, diese Macht als Brücke zu nutzen, über die er unsterblich werden konnte. Wer seine Seele zu diesem göttlichen Verstand erhob und Ihm diente, war gerecht und erlangte die Gerechtigkeit, die diesen göttlichen Verstand befreite, der daraufhin wieder in Herrlichkeit zu seiner eigenen göttlichen Quelle zurückkehrte.“
So ist der Christus die Brücke, über die wir das Göttliche erreichen können, und Weihnachten ist die Feier seiner Inkarnation in die Welt, der Schlüssel zur Erhebung der Menschheit zur Erleuchtung.
In der Geschichte gab es viele gekreuzigte Retter. Die Verwendung des Kreuzes als religiöses Symbol in prächristlichen und nicht-christlichen Kulturen war nahezu universell, wie Thomas Macall Fallow in der Encyclopedia Britannica feststellt. Das Kreuz wird in vielen Kulturen als heilig betrachtet und hat für die jeweiligen Völker die Bedeutung von Opfer und Erlösung.
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