Ikonenmalerei statt Journalismus: Baerbocks “Souveränität” Der „Focus" überschlägt sich mal wieder vor Lob: „Syrien-Machthaber verweigert Baerbock Handschlag – Grüne reagiert souverän.“ Souverän? Wirklich? Wenn das als „souverän“ gilt, könnte die DDR rückblickend als das perfekte Modell einer „Demokratie“ durchgehen, weil sie jede Kritik einfach ignoriert hat. Oder ein Fußballteam, das 10:0 verliert, könnte „souverän“ gewesen sein, weil es sich nicht gewehrt hat. Hätte Napoleon solche Medien gehabt, würden wir heute noch glauben, er hätte Waterloo haushoch gewonnen – und zwar „souverän.“ Journalismus sollte kritisieren, hinterfragen, analysieren. Doch hier sehen wir pure Bauchpinselei. Baerbocks peinlicher Moment wird zur Heldentat umgedeutet, um die grüne als Ikone zu glorifizieren. Das hat mit Journalismus so viel zu tun wie dieser verweigerte Handschlag mit Respekt. Vielleicht wird uns bald erklärt, dass jeder verweigerte Handschlag ein ‚strategischer Triumph der feministischen Außenpolitik‘ ist.