"Wir brauchen diese Menschen, die an ihrem Selbstvertrauen und ihrem Selbstwert arbeiten, anstatt am Bau von Luftschlössern, die aus zu kurz gedachten Vorstellungen, unzureichend auf Tauglichkeit erprobten Meinungen, destruktiven Theorien oder oberflächlichen Halbwahrheiten bestehen.
Diese Menschen machen sich auch in Eigeninitiative auf die Suche nach Zusammenhängen, erweiterten Perspektiven, ethischen Wahrheiten und praktischen Werkzeugen, ganz gleich wie steinig die Strecke sich gestaltet.
Ich denke dabei auch an die Worte von Antoine de Saint-Exupéry, der einst schrieb:
'Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.'
Nur Pionier zu sein, das reicht allerdings auch nicht. Wir brauchen bewusste, mitfühlende Pioniere, die in sich selbst tiefer blicken und sich nicht scheuen auch auf den dunklen Wegen zu gehen, die sie da erwarten.
Diese dunklen Wege spiegeln sich in der Welt. Genauso spiegelt sich in ihr die Komplexität allen Seins.
Die Frage ist nur, ob sie gewürdigt wird oder ob die Menschen sich von Verlockungen der Oberfläche auf Nebeltreppen in die Irre führen lassen, im frommen Glauben sie könnten auf ihnen zum Höchsten gelangen, obwohl es dafür der bodenständigen Demut bedarf.
Und mit Demut meine ich nicht Unterwürfigkeit. Ich meine Erdung. Es geht nicht darum uns klein zu machen. Sondern im Gegenteil. Demut an den richtigen Stellen, lässt uns größer werden. Demut ermöglicht uns mehr Fragezeichen zu setzen und die Antworten auch jenseits unserer Identifikationen zu empfangen.
Denn es verhält sich so: Trauen sich die Menschen aus allen Wolken zu fallen, können sie auf wahrlich neuen und lichtvollen Pfaden landen.
Auf Pfaden, die sie staunend erkunden wie das Kind, bewusst erproben wie der Mystiker und mit ihrer Essenz verschmelzend beschreiten wie der Alchemist.
Auf diesen Pfaden geben sie sich dem Leben vertrauensvoll hin, von dem sie gelernt haben, dass es zwei Arten gibt zu dienen:
Das unfreiwillige Dienen, angesichts von Druck, Zwang, Mangel, Egozentrik, Unsicherheit, Machtgier, Gewalt und Ignoranz.
Das ist Sklaverei.
Und das freiwillige Dienen, das sich durch das Wissen auszeichnet, dass die Quelle durch ihre Schöpfung wirkt.
Das ist Liebe.
Wollen wir in Liebe dienen, richten wir die folgenden beiden Fragen direkt an die Quelle, die uns geschöpft hat:
"Was ist für das höchste Wohl aller und wie kann ich ihm dienen?" (...)
Jene Menschen, die sich für die Antworten auf diese beiden Fragen öffnen, haben keine Eile mehr, während sie ihre Wahrheit leben, ihr Potenzial freisetzen und einem höheren Plan folgen. (...)
Sie stellen sich dem Chaos in sich, weil sie wissen, dass sich in keinem Raum Ordnung schaffen lässt, den wir nicht betreten.
Und auf der Suche nach ihrer Lebensaufgabe, oder nach Möglichkeiten sie zu leben, schöpfen sie Sinn."
Nathalie Rydell
Auszug aus:
Das sinnschöpfende Schöpferwesen - Von Luftschlössern und Pioniergeistern