#Netzfund
Die Welt ist voll von Kindern.
Voll von Kindern in Körpern von Erwachsenen.
Stell dir vor, du könntest diese Kinder sehen, die sich hinter all den Erwachsenen verstecken.
Verängstigte Kinder.
Stumme Kinder.
Traurige Kinder.
Wartende Kinder.
Wütende Kinder.
Missbrauchte Kinder.
Hoffende Kinder.
Einsame Kinder.
Unerhörte Kinder.
Verlassene Kinder.
Es sind Kinder, die keine Ahnung haben, warum sie geboren worden sind.
Es sind Kinder, die nach einer Antwort suchen.
Es sind Kinder, die sich danach sehnen, dass sie endlich jemand liebt.
Diese Kinder wissen nicht, wie sie das bekommen, wonach sie sich sehnen.
Deshalb betteln sie.
Deshalb lügen sie.
Deshalb nehmen sie sich mit Gewalt, was ihnen niemand gibt.
Deshalb führen sie Kriege.
Deshalb verletzen sie ein anderes Kind, dass in einem Erwachsenen steckt.
Deshalb tun sie dir oft weh.
Diese Kinder konnten nicht erwachsen werden, weil niemand da war, der ihnen vorlebt, was ERWACHSEN-SEIN bedeutet.
Diese Kinder wurden geboren – von anderen Kindern in erwachsenen Körpern.
Diese Kinder wurden versorgt und aufgezogen – von anderen Kindern in erwachsenen Körpern.
Diese Kinder wurden geliebt – von anderen Kindern in erwachsenen Körpern.
Diese Kinder wurden gelehrt – von anderen Kindern in erwachsenen Körpern.
Diese Kinder können ihre eigenen Bedürfnisse nicht stillen.
Wie – um alles in der Welt – können sie deine Bedürfnisse stillen?
Ein Kind kann dich nur das lehren, was es selbst vom Leben weiß.
Ein Kind kann dich nur auf jene Weise lieben, wie es die Liebe kennt.
Ein Kind kann dir nur geben, was ihm selbst gegeben wurde.
Unsere Eltern sind Kinder.
Unsere Partner sind Kinder.
So – wie wir selbst Kinder sind, die sich vergessen haben.
Es gibt einen Weg aus der Vergessenheit.
Er heißt Erinnerung.
Erinnere dich an das Kind in dir.
Habe den Mut, es zu finden, es anzusehen, ihm zuzuhören und es zu dir zurückzuholen.
Sei behutsam und geduldig, falls es dir misstraut.
Gib ihm Zeit, sich mit dir vertraut zu machen.
Überfordere es nicht.
Sei ihm Mutter.
Sei ihm Vater.
Gib ihm Milde.
Gib ihm Strenge.
Schenke ihm Liebe.
Belohne es mit Anerkennung.
Unterrichte es im Chaos.
Bringe ihm Regeln bei.
Gönne ihm Pausen.
Lass es spielen.
Gib ihm Raum, wenn es wütend ist.
Lass es weinen, wenn es traurig ist.
Tanze mit ihm, wenn es fröhlich ist.
Schenke ihm Freiheit, damit es seiner Angst begegnet.
Setze ihm Grenzen, damit es sich sicher fühlt.
Zeige ihm die dunkle und die helle Seite vom Glück.
Liebe es und du liebst dich selbst.
Selbstliebe ist,
Deine Kindheit nachzuholen,
damit das Kind in dir reifen, gedeihen
und endlich erwachsen werden kann.
Margret Marincolo
(Gefunden bei Team Mensch)
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