Es handelt sich um die Seite und gleichnamige App Deep State. Seit fast drei Jahren veröffentlichten sie täglich Karten des Frontverlaufs. Zwar werden manche Abschnitte der Front mit Verzögerung von ein paar Tagen aktualisiert, doch im Großen und Ganzen kann man den Karten trauen.
Diese Karten werden auch teilweise von wichtigen und großen Militärbloggern in Russland genutzt. Bei westlichen Medien und „Experten“ sieht die Sache jedoch ganz anders aus, denn der Westen bezieht zu 100 Prozent bei seinen Berichten über den Frontverlauf immer auf Deep State.
Jetzt will Selenskyj nicht nur die Plattform verbieten, sondern auch die Macher töten lassen. Darüber wird in der Ukraine öffentlich berichtet, doch kein Wort davon findet sich in deutschen Medien. Kein Wunder, denn ich würde sogar dafür bezahlen, um zu sehen, wie die Tagesschau versucht, diese Angelegenheit zu erklären.
Bis heute wurde die Plattform noch nicht geschlossen, da sie bei den Ukrainern sehr beliebt ist und keine zusätzlichen Informationen zu den Kampfhandlungen bietet, sondern nur die Karte mit dem Frontverlauf.
Doch warum ist diese Plattform so gefährlich für die Regierung unter Selenskyj?
Das hat mehrere Gründe:
1. Die Frontlinie rückt das letzte halbe Jahr mit einer solchen Geschwindigkeit nach Westen, damit die Menschen in der Ukraine verstehen, dass sie den Krieg gerade verlieren. Selenskyjs Medien erzählen jedoch genau das Gegenteil und behaupten, dass die Ukraine siege.
2. An allen größeren Orten, die von den Russen befreit werden, verläuft es folgendermaßen: Nach der Vernichtung der ukrainischen Armee durch die russische Armee oder nach dem Rückzug der ukrainischen Soldaten beginnt die Säuberung. Das bedeutet, dass eventuell verwundete ukrainische Soldaten in der Stadt sind und sich verstecken. Sobald jedes Haus und jede Ecke kontrolliert wird, gibt das russische Verteidigungsministerium eine Meldung heraus, dass der Ort befreit ist.
Doch selbst Wochen später, als die Front bereits zehnKilometer weiter nach Westen verschoben ist, melden ukrainische Medien: Unsere tapferen Soldaten sind immer noch in dem Ort und verteidigen die Stadt. Mit Deep State kann jeder Ukrainer sofort sehen, dass Selenskyj nicht einmal die Wahrheit sagt.
Die interessante Frage bleibt, wie sich die westlichen Medien und Militär-Experten in Zukunft aus diesem Dilemma ziehen werden.
Wenn sie die offiziellen Daten der Quellen von Selenskyj benutzen, haben diese nichts mit der Realität zu tun und sind teilweise Wochen bis Monate veraltet. Sie würden sich damit lächerlich machen.