Sophie

Sophie Scholl (Instagram)

Im Februar 1942 - heute vor 80 Jahren - befindet sich Sophie Scholl noch für ihren Reichsarbeitsdienst in Blumberg. Sie geht zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass sie ihr Studium erst nach dem Krieg antreten kann. Nur 4 Monate später, im Juni 1942 ist sie doch Studentin in München und hält das erste Flugblatt der Weißen Rose in ihren Händen. Weitere 8 Monate später wird sie als Mitglied der Weißen Rose verhaftet, verurteilt und ermordet. ⁠
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Wir alle kennen die Geschichte von Sophie Scholl und das ist kein Zufall. Sophie Scholl wurde in den letzten 80 Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung zu einer „Ikone des Widerstands“, schreibt Dr. Hildegard Kronawitter, die Vorsitzende der Weiße Rose Stiftung e.V. in einem Artikel. Verantwortlich dafür, dass wir heute noch über die Widerständigen der Weißen Rose sprechen, ist unter anderem die...

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Sophie Scholl (Instagram)

Unmittelbar nach der Hinrichtung von Sophie, Hans und Christoph findet die Geschichte ihres Widerstands und ihrer Hinrichtung über Widerständige des „Kreisauer Kreis“ ihren Weg nach Norwegen, Schweden und Großbritannien. ⁠
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Das Entsetzen in den Ländern ist groß, weshalb nicht nur in den lokalen Medien über die Weiße Rose berichtet wird, sie wollen auch die deutsche Bevölkerung auf die Gräueltaten der Nationalsozialisten aufmerksam machen. So thematisiert Thomas Mann aus dem Exil die Geschehnisse im Juni 1943 in seiner BBC-Radiosendung „Deutsche Hörer“, woraufhin die Royal Airforce im Juli 1943 mehrere Millionen Kopien des 6. Flugblattes der Weißen Rose über deutschen Städten abwirft.⁠
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Nach Kriegsende 1945 wird die Weiße Rose besonders durch Werke von Angehörigen wie Clara Huber, Anneliese Knoop-Graf oder Inge Aicher-Scholl auch...

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Sophie Scholl (Instagram)

Am 18. Februar 1943 erreichte das Flugblatt der Weißen Rose, das an die „Kommilitonen, Kommilitoninnen“ adressiert war, zumindest zwei: Hans Leipelt und seine Freundin Marie-Luise Jahn. Sie sind Studierende des Chemischen Instituts, ein Ort der Zuflucht an der Münchener Universität. Unter der Leitung des Nobelpreisträgers Heinrich Wieland studieren hier anderswo unerwünschte Student:innen. Wie Leipelt, der als „Halbjude“ gilt oder auch Hildegard Hamm-Brücher, die unter Wieland trotz jüdischer Großmutter promovierte und später in der Bundesrepublik Staatsministerin wurde.⁠
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Hans Leipelt wird 1921 in Wien geboren, leistet den Reichsarbeitsdienst und ist als Soldat der Wehrmacht Teil des Frankreich- und Polenfeldzugs. 1940 wird er wegen seiner jüdischen Mutter aus der Wehrmacht entlassen, er studiert an der Hamburger Universität, be...

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Sophie Scholl (Instagram)

Inge fährt mit Otl am 23. Februar 1943 nach München und verpasst es somit, ihre Geschwister noch ein letztes Mal zu sehen.⁠
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Sie kommt mit ihrer Familie in „Sippenhaft“, um für die „Verbrechen“ ihrer Geschwister zu büßen. Ende Juli darf sie das Ulmer Gefängnis wieder verlassen. Sie und Otl heiraten 1952 und leben ab 1972 im Allgäu.⁠
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Otl studiert ab 1946 Bildhauerei an der Münchner Akademie. Später gründet er u.a. mit Inge zusammen die Hochschule für Gestaltung in Ulm, wo er die Abteilung Visuelle Kommunikation leitet und später Rektor wird. Für die Olympischen Spiele 1972 in München entwirft er Symbolbilder zur Vereinfachung von Besucher:inneninformationen und gilt damit als ein Urvater des Piktogramms. Er ist auch Urheber vieler bekannter Corporate Identities und Logos, z.B. das der Lufthansa. Er stirbt am 1. September 1991 na...

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Sophie Scholl (Instagram)

Im zweiten „Weiße Rose“ Prozess am 19. April 1943 werden Alexander Schmorell, Willi Graf und Kurt Huber zum Tode verurteilt.⁠
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Aus Stuttgart wird Eugen Grimminger (*29.07.1892) zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, er hatte die Weiße Rose finanziell unterstützt. Dies hat fatale Folgen für seine jüdische Ehefrau, sie hat über ihren Mann einen brüchigen Schutz, der nun wegbricht. Eine sogenannte „Mischehe“ bot zeitweise die Möglichkeit auf einen Schutz vor Deportation, nicht vor rechtlicher Diskriminierung und Zwangsarbeit. Während Eugen Grimminger im Gefängnis sitzt, wird seine Frau Jenny Grimminger (geb. Stern) nach Auschwitz deportiert und am 2. Dezember 1943 ermordet.⁠
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Dr. Falk Harnack (*2.03.1913) wird freigesprochen. Der Bruder von Arvid Harnack, der mit seiner Frau für Widerstand im Rahmen der sogenannten Roten Kapelle hing...

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Sophie Scholl (Instagram)

Alexander Schmorell ist im Gegensatz zu Traute Lafrenz und Willi Graf nicht in der Universität, als Hans und Sophie Scholl am 18. Februar 1943 die Flugblätter im Lichthof verteilen. Er erfährt zufällig von zwei verhafteten Studierenden und ahnt, dass es sich um Hans und Sophie Scholl handeln könnte. Um 15:45 Uhr trifft er sich mit Willi Graf in Schwabing, um die Lage zu besprechen. Alexander Schmorell will fliehen, während Willi Graf in seiner Münchner Wohnung bleibt. Die Wege trennen sich. ⁠
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Die Flucht selbst ist nicht genau rekonstruierbar. Fest steht, dass er Hilfe von Freund:innen hatte. Sein Freund Nikolay D. Nikolaeff Hamazaspian gibt ihm seinen Pass, Lilo Ramdohr und Miele Roters tauschen das Passfoto aus. Alexander Schmorell bekommt neben dem Pass noch Geld, Speck, Brot, Zigaretten und warme Kleidung. In Lilo Ramdohrs Ke...

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