Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Doch der SPIEGEL wirft düsterste Schatten an die Wand ... Warum? Weil man in der EU nicht auf Trumps Sieg vorbereitet ist - und so ziemlich alles vermasselt hat, was möglich war ...‼️🇺🇸👉 Auswirkungen der US-Wahl: Jetzt wird es ungemütlich in Europa
"Die EU stellt sich auf Donald Trumps zweite Amtszeit ein: Auf kommende Handelskriege ist sie bereits vorbereitet. Vor allem aber muss Europa schnellstens verteidigungsfähig werden. (...)
Nach Trumps Wahl will die EU Stärke und Handlungsfähigkeit demonstrieren. »Wir werden uns in diesem neuen Kontext für ein geeinteres, stärkeres, souveräneres Europa einsetzen. In Kooperation mit den USA und indem wir unsere Interessen und Werte verteidigen«, erklärte Macron.
Doch davon ist schon seit Jahren die Rede. Unklar, ob die Wahl Trumps die EU dieses Mal wirklich zusammenschweißt. Am Donnerstag und Freitag kommen die EU-Staats- und Regierungschefs in Budapest zu einem Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft und einem informellen Europäischen Rat zusammen. (...)
In seiner (Trumps) ersten Amtszeit hatte er etwa bereits Zölle auf Stahl und Aluminium aus der EU eingeführt, jetzt könnte er noch wesentlich härter vorgehen. Die Rede ist von zehn bis 20 Prozent auf alle Importwaren aus der EU. Ebenso soll China unter Druck gesetzt werden, das dann umso aggressiver auf den europäischen Markt drängen könnte.
In der EU-Kommission wurde eigenes eine Arbeitsgruppe aufgebaut, die sich mit möglichen Szenarien beschäftigt. So könnte es erneut Gegenzölle geben – die sich insbesondere auf Industrien in Regionen der USA konzentrieren sollen, wo die Trump-Anhängerschaft stark vertreten ist. (...)
Die EU ist – im Gegensatz zur US-Wirtschaft – derzeit in einer schwierigen Lage, insbesondere Deutschland. Ein eskalierender Handelskrieg würde die Aussichten für das erhoffte Wirtschaftswachstum weiter trüben.
Düster sieht es bei der Verteidigungsfrage aus, bei der die EU schon seit Beginn des Ukrainekriegs auf mehr Eigenständigkeit setzt, aber bisher nur spärlich vorankommt. Trump hatte das Nato-Bündnis mehrfach infrage gestellt, seine zweite Präsidentschaft erhöht den Druck auf die EU jetzt enorm. (...)
Von der Leyen sprach schon vor Monaten hinter verschlossenen Türen vor den Regierungschefs davon, es bräuchte 500 Milliarden Euro, um Europa in die Lage zu versetzen, sich selbst zu verteidigen.
Ohne die etwa 100.000 hier stationierten US-Soldaten und die US-Atomwaffen wäre Europa derzeit nicht sicher. Auch bei der für die EU wichtigen Zusammenarbeit der Geheimdienste könnte es zu Einschränkungen kommen, wenn sich Trump immer stärker von der Nato abwendet.
Völlig offen ist derzeit, wie es mit den Hilfen für die Ukraine weitergeht. (...) Es ist damit zu rechnen, dass die USA als Unterstützer der Ukraine ausfallen. Die EU könnte das kaum kompensieren. (...)
Eine passable Beziehung zu Trump in der EU hat bisher nur Orbán, der ihn – entgegen aller Gepflogenheiten – sogar im Wahlkampf in den USA besuchte. Dass Orbán jetzt als wichtiger Vermittler auftreten wird, dürfte ausgeschlossen sein. Aber womöglich könnte er zumindest bei der Frage der Zölle auf Donald Trump einwirken."https://www.spiegel.de/politik/deutschland/us-wahl-europa-bereitet-sich-auf-ungemuetliche-zeiten-vor-a-a114149d-cca0-4761-ae33-9532009e820e