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⬆️ Kornblumenblaue Augen die wie zwei Himmelssterne strahlen konnten und ein Lächeln, das ihn alles andere vergessen ließ, und dazu noch ihre wunderschönen Haare in der Farbe von reifem Korn, die neckisch im Sommerwind wehten. Wie sollte er sie je vergessen. Er hatte dort aufgespielt mit seiner Klarinette und die Mädchen, wie so oft, durch sein Spiel bezaubert. Diesmal spielte er nur für sie. Lilli schien seine Gefühle vom ersten Augenblick an zu erwidern. Sie kam von nun an zu jedem Tanz auf dem er spielte. Gestern hatte er dann zum ersten Mal selbst mit ihr getanzt. Ihm war klar, dass er sie zu seiner Frau machen wollte. Hand in Hand gingen sie zu Lillis Vater, dem reichen Minnerl Wirt z‘ Zell um die Einwilligung für die Hochzeit zu erbitten. „Was willst du?“, fuhr ihn der Wirt an. „Ein dahergelaufener Hallodri wie du, der von der Hand im Mund lebt und bei jedem Tanz einem anderen Mädel den Kopf verdreht, will meine Tochter heiraten. Was willst du ihr schon bieten – du bist nichts weiter als ein Landstreicher - ein Bettler ohne Geld und ohne Zukunft!“ Seine harten Worte fuhren dem jungen Justus wie ein Dolch ins Herz. So hatte er sich noch nie gesehen. Bisher hatte ihm seine Musik große Freude bereitet. Die Leute liebten sein Spiel mit dem er, wie kein anderer, auf die Stimmungen der Menschen eingehen konnte und ihnen Freude schenkte. Er hatte sein Leben der Kunst verschrieben und war immer stolz auf seine Gottesgabe gewesen. Justus und die Klarinette – sie waren eins – hatten zusammengehört wie Pech und Schwefel. Nun wollten ihn die Zweifel nicht mehr loslassen. Auch Lilli ging es nicht besser. Justus war die Liebe ihres Lebens. So feinfühlend und lieb. Er war kein so grober Lackel wie die anderen Dorfburschen. Mit ihm wollte sie alt werden. Alles Geld, aller Schmuck und alle schönen Kleider nützten ihr nichts, wenn sie ihr Leben ohne den Justus verbringen sollte. „Was hatte sich der Vater nur dabei gedacht? Er hatte ihn hinausgejagt, ihm Haus und Hof verboten“, sinnierte die schöne Wirtstochter. „Du kannst ihr ja nicht einmal ein Brautkleid kaufen!“, hatte er den Musikanten verhöhnt. „Bring ihr ein Brautkleid das funkelt wie aus tausend Silbersternen gewebt, und du sollst meine Tochter zur Frau haben!“ das war die Bedingung an die ihr Vater das Lebensglücks seines einzigen Kinds geknüpft hatte. Aber wie sollte sich das der Justus jemals leisten können. So ein Kleid hatte ja maximal eine Königin. ⬇️
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