⚜️Dämmerung – Inner Resonance⚜️
~ Magda Wimmer ~
»Dämmerungen sind Übergänge und Durchgänge. Man kann sie auch als Zeitraum oder als Zustand betrachten. Zweimal täglich gibt es diesen Wechsel, der als fliessender Übergang zwischen der Nacht und dem Tag steht. Bevor die Sonne sich über den Horizont erhebt, haben wir Morgendämmerung und wenn sie wieder über den Horizont versinkt, ist Abenddämmerung. In den Gebieten nahe an den Polen dauern im Winter der Dämmerzustand und die Finsternis Tag und Nacht an. Und im Sommer geht dort die Sonne nie unter. Da gibt es auch keine Dämmerung.
Dämmerungen haben etwas Mystisches und sie können uns auf besondere Weise berühren. Oft reichen in der ersten Phase der Dämmerung die Sonnenstrahlen weit über den Horizont hinaus und bilden dort mit oder ohne Wolken einen weiten Strahlenkranz. Oder das Licht der gerade untergegangenen oder im Aufgang begriffenen Sonne taucht den Himmel in ein besonderes Lichtspiel von intensiven Farben.
Viele Menschen halten dann inne, um in diese Stimmung einzutauchen. Sie lassen sich berühren und inspirieren… Da das Leben auf diesem Planeten eine polare Qualität aufweist, können wir viel lernen von den Dämmerungen als einer Zeit des Abschiednehmens von einer Phase und des Neubeginns einer anderen.
Wenn die Nebel wieder aus den Niederungen steigen, kann sich in der Dämmerung auch ein fahles Licht zeigen. Am heutigen Abend, dem Übergang in den späten Herbst hinein, gab es da für einige Minuten eine violette Färbung, eine Art Halloween-Licht… das vermutlich den momentanen Zustand aufzeigt, in den die Erde getaucht ist. Es ist der Zeitpunkt, an dem “das Licht das Zepter endgültig der Dunkelheit übergibt”, bis es dann im Frühling wiederkehrt.
Jetzt sind die Nächte wieder spürbar länger geworden und die Dämmerungen deshalb intensiver und vielleicht auch etwas wehmütiger. Da vielen Menschen in unserer westlichen Welt das innere Leuchten verloren gegangen ist, sind sie “süchtig nach dem Licht” und die Finsternis ängstigt sie oder macht sie depressiv.
Wir können die täglichen Dämmerungsphasen jedoch nutzen, um uns darin zu üben, einen Abschnitt loszulassen, der (unwiederbringlich) vorbei ist… Der Zeitpunkt, an dem die Sonne hinter den Horizont gleitet, ist wie der Herbst und auch der Herbst unseres Lebens ein Übergang in die weniger aktive Phase und schliesslich in die völlige Ruhe.
Nur wenige Menschen machen sich diese Übergänge bewusst. Wenn die Veränderungen schliesslich unübersehbar werden, machen sie Angst. Die Dämmerungen eines jeden Tagen können uns diesbezüglich sehr viel aufzeigen. Wir können mit ihnen die Schönheit des Loslassens lernen und uns die organische Beschaffenheit des Lebens bewusst machen.
Loslassen ist keine angeborene Fähigkeit, sondern die Kunst, fliessend zwischen den Polen des Lebens hin und her zu wechseln und beide Seiten als gleich wichtig anzuerkennen. Die alten Völker hatten dazu wichtige Rituale und Feste entwickelt. Die westliche Welt hat diesbezüglich jedoch eine schwere Schlagseite.
Die Seele nämlich ist in den Dämmerungsphasen zu Haus: da taucht sie ein und da taucht sie ab in ihre ureigene Welt. Sie wächst in die materielle Welt über die Dunkelheit herein und die Gebärmutter ist dabei ihre erste Station. Dort ist sie genährt und gehalten. In den Strahlen des Lichtes würde sie auf Dauer vertrocknen. Sie muss deshalb immer wieder eintauchen in das, was wir als Dunkelheit bezeichnen. Diese Weisheit aber haben wir vergessen.«
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