Wie wir andere wahrnehmen 2/2⚜️
Gerade bei der Urteilung über andere legen wir Menschen uns gern die gerade passende und einseitige Sichtweise zurecht - ein Mensch, der erfolgreich Karriere macht, wird vielleicht gehässig beneidet. Es wird jedoch nicht bedacht, dass dieser Mensch dafür vermutlich viel investiert hat und beispielsweise dadurch keine Zeit mehr mit seiner Familie und so kaum Bezug zu seinen Kindern hat.
Es wird nur der gerade erwünschte Blickwinkel gewählt, um in der Komfortzone des Opferbewusstseins zu bleiben. Diese Sichtweise ist dann leider für viele Fakt. Ein schöner erster Schritt, um daraus auszubrechen wäre den jeweiligen Menschen, den man gerade verurteilt, einfach mal zu fragen! Wir können in andere Köpfe nicht reinblicken.
Sind wir Menschen unbewusst, beschränkt sich unsere Wahrnehmung und Sicht der Dinge oft auf die negative Seite der Medaille bzw. wird so zurechtgelegt, wie es eben gerade passt. Hierzu eine inspirierende Geschichte zitiert aus dem Buch »Sieger erkennt man am Start — Verlierer auch« von Dieter Lange.
Niemand weiß, was falsch und richtig ist⚜️
Es war einmal vor langer Zeit ein armer Bauer, der nichts hatte als eine prachtvolle Stute. Die anderen Bauern im Dorf bedrängten ihn deswegen stets und sagten: »Warum verkaufst du deine Stute nicht? Dann hast du wenigstens Geld zum Leben.« Der Bauer aber antwortete nur: »Niemand weiß, was falsch und richtig ist.« Einige Zeit später in einer hellen Mondnacht lief die Stute auf und davon und ward viele Tage nicht mehr gesehen. Die Leute im Dorf bedauerten den Bauern und sagten: »Was für ein Unglück. Nun hast du weder Geld noch Pferd.« Doch der Bauer antwortete wieder nur: »Niemand weiß, was falsch und richtig ist.« Ein paar Tage darauf kam die Stute zurück, gefolgt von drei Hengsten. »Was für ein Glück du hast. Jetzt gehören dir vier Pferde.« Und wieder gab der Bauer nur zur Antwort: »Seht, niemand weiß, was falsch und richtig ist.«
Die Zeit verging. Der einzige Sohn des Bauern ritt gern auf den Tieren und die anderen rieten dem Bauern: »Lass ihn nicht so weit reiten, er könnte sich im Gelände verletzen.« Da der Sohn abends noch nicht zurück war, suchte man den Jungen und fand ihn schließlich im Wald. Er hatte sich bei einem Sturz beide Beine gebrochen. Die Leute im Dorf sagten: »Was für ein Unglück du hast.« Doch der Bauer antwortete nichts als: »Niemand weiß, was falsch und richtig ist. Die Armee zog durchs Land und rekrutierte alle jungen Männer. Nur den Jungen mit den gebrochenen Beinen konnten sie für den Kriegsdienst nicht gebrauchen. Da sagten die anderen Bauern neidvoll: »Was für ein Glück du hast. Dein Sohn wird nicht im Feld sterben.« Und wieder antwortete der Bauer nichts als: »Seht, niemand weiß, was falsch und richtig ist.«
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⚜️Hanni
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