Interview Kekule‘ mit Welt (Teil 3):Ich erinnere an die 15-Kilometerleine, das Maskentragen im Park, die allgemeine Ausgangssperre. Das waren Dinge, die keine wissenschaftliche Basis hatten. Bemerkenswerterweise haben viele Länder der Erde ähnliche Fehler gemacht, sie sind wie die Lemminge falschen Vorstellungen hinterhergelaufen. Aus meiner Sicht handelt es sich hier um das bisher größte kollektive Staatsversagen der Geschichte.
WELT: In Deutschland hieß es schon früh: „
Follow the science“. Also haben auch Wissenschaftler Fehler gemacht.
Kekulé: Viele meiner Kollegen sagen heute: Wir haben richtig beraten, die Politik ist schuld an den Fehlern. Das sehe ich etwas anders. Es gab Ratschläge aus der etablierten Wissenschaft, die nicht gut waren. Manche hat die Politik glücklicherweise nicht befolgt, wie etwa die geforderte No-Covid-Strategie. Auch die vollkommen überzogenen Warnungen vor Omikron wurden glücklicherweise überhört…
Es gibt einen Wettbewerb mit autoritären Systemen wie China, die anfangs erfolgreicher zu sein schienen. Wenn die chinesischen Impfstoffe funktioniert hätten, wäre das wohl bis zum Schluss so geblieben. Dass unsere Vakzine besser waren und wir deshalb ungestraft öffnen konnten, ist ja kein Verdienst der demokratischen Staatsform…
Leben ist eben mehr als die Vermeidung von Tod und Krankheit. Deshalb plädiere ich auch bei existenziellen Bedrohungen für eine demokratische Antwort. Diese beginnt damit, die Menschen umfassend und ehrlich über die Gefahr aufzuklären. Das hat bei uns nicht immer funktioniert.
WELT: Etwa bei der Behauptung, Geimpfte könnten nicht ansteckend sein. Eine klare Falschinformation.
Kekulé: Letztlich wollte man Werbung für die Impfung machen. Aus demselben Grund wurden die Nebenwirkungen des Impfstoffes von AstraZeneca anfangs kleingeredet. Diese Unehrlichkeiten haben sich gerächt, weil viel Vertrauen in Wissenschaft und Politik verloren gegangen ist.
WELT: Wie sehen Sie heute das 2G-Gebot, also den Zutritt zu Hotels, Geschäften oder Restaurants nur für Geimpfte und Genesene?
Kekulé: Ich war immer dagegen und habe meine Beurteilung nicht geändert. Die Idee, dass die Geimpften bevorzugt werden sollten, war eines der gefährlichsten Manöver in dieser Pandemie. Der Unsinn, Geimpfte trügen kaum zum Pandemiegeschehen bei, stand ja sogar auf der Webseite des RKI und wurde so zur Grundlage falscher Gerichtsentscheidungen. Die 2G-Regelung hat die Herbstwelle 2021 mitbefeuert und viele vermeidbare Todesfälle verursacht…
Die Pandemiepläne sahen als erste Maßnahme die Einberufung einer interdisziplinären, nationalen Pandemiekommission vor. Stattdessen haben die verantwortlichen Politiker jedoch den Rat einzelner Virologen gesucht und die Gespräche fanden in Hinterzimmern statt…
Wissenschaftlicher Fortschritt lebt vom Diskurs und nicht selten sind die Abweichler von heute die Meinungsführer von morgen. Das ist bei uns etwas anders als in der katholischen Kirche…
Es ging dabei nicht nur um Eitelkeiten, sondern auch um handfeste Vorteile bei der Vergabe von Forschungsmitteln… Auch die berühmte Behauptung, dass Kinder genauso ansteckend wie Erwachsene wären, erwies sich als folgenschwerer Irrtum. Leider halfen auch Wissenschaftsjournalisten renommierter Zeitungen mit, die Irrtümer zu perpetuieren.
Die häufig zu lesende Darstellung, es gäbe in Sachen Pandemie nur „eine Wissenschaft“, zu deren Vertretung nur bestimmte Wissenschaftler qualifiziert wären, ist falsch. Die Pandemie war für alle etwas Neues, da gab es keine etablierte und methodisch sauber geprüfte Position der Wissenschaft. Die angeblich „richtige“ Wissenschaft entsteht hier allenfalls durch Konformitätsdruck, sie ist dann eine Frage der Gesinnung. Statt zu diskutieren üben sich Forscher im Moralisieren und in persönlichen Angriffen.«
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