Heinrich Ehrler* 14. September 1917 in Oberbalbach, Baden-Württemberg
† gefallen am 4. April 1945 über Scharlibbe bei Stendal
war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major, Jagdflieger und Eichenlaubträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Das Flieger-As erzielte mindestens 209 bestätigte Abschüsse (und bis zu 11 unbestätigten) bei knapp über 400 Feindflügen.
Zuletzt, je nach Quelle, am 4. bzw. 6. April 1945 schoß Ehrler im Rahmen der Reichsluftverteidigung zwei feindliche B-24 ab. Er war in Brandenburg-Briest mit seinem Rottenflieger aufgestiegen. 50 km östlich von Berlin trafen sie auf die „448th Bombardment Group“ der USAAF, die Parchim anflogen. Ehrler griff sofort an und schoß zwei „Liberator“ der feindlichen Führungsstaffel (714th Bombardment Squadron) ab. Während des Luftkampfes wurde Ehrler sowohl von den Bombern aus als auch von zwei P-51 „Mustang“ der VS-Amerikaner beschossen, wobei er über Büchen mehrere Treffer erhielt durch die Teile des Rumpfes demontierten, wie der Heckschütze einer der feindlichen Flieger später berichtete. Über Kyritz griff Ehrler trotz der Schäden wieder an. Er hätte entkommen können, da die Me 262 deutlich schneller war als der Pulk der Begleitjäger. Mit seiner Restmunition traf er den Rumpf der „Liberator“ von Hauptmann John Ray. Danach rammte Ehrler die dritte B-24 und brachte diese ebenfalls zum Absturz. Ray und seine Besatzung prallten in ihrer brennenden Maschine in Krüllenkempe bei Havelberg auf. Auch Ehrler stürtze in den Wäldern von Scharlibbe bei Stendal tödlich ab, wo man am nächsten Tag seine Überreste barg.
Es ist schwer vorstellbar, was in Ehrlers Kopf vorging, als er seinen Strahljäger wendete und durch das schwere Abwehrfeuer hindurch zurück in die Formation feindlicher Bomber flog, aber seine letzten Worte über Funkverkehr an Kommodore Weissenberger wurden weltberühmt:
„Theo, hier Heinrich. Habe gerade zwei Bomber abgeschossen. Ich habe keine Munition mehr, werde jetzt rammen. Auf Wiedersehen, seh' dich in Walhall!“Major Heinrich Ehrler ruht auf der Kriegsgräberstätte (Ehrenteil) in Stendal-Städtischer Friedhof.
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UNVERGESSENE HELDEN ✠