Was verdienen Buhrow, Wille, Himmler & Co.?Eine der Fragen, die nicht nur, aber auch den Rundfunk Berlin-Brandenburg in diesen Tagen und Wochen beschäftigen sollte, ist die: Wenn denn dann mal ein neuer Intendant, eine neue Intendantin gewählt werden sein wird für den Zweiländersender, was wird er oder sie jährlich verdienen?
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Die Causa Schlesinger/RBB–Spitze mit all ihren Vetternwirtschaften, Denkwürdigkeiten und Bonuszahlungen hat neuen Druck in die Frage gebracht: Wie viel verdienen eigentlich die Spitzen der Landesrundfunkanstalten? Und: Ist das überhaupt angemessen, verglichen auch mit dem, was ein Ministerpräsident bekommt?
Transparenz und Kontrolle sind jedenfalls gefragt, um bei Sendermitarbeitern und Rundfunkbeitragzahlern nach dem Fall Schlesinger Vertrauen zurück zu gewinnen. Von wegen Selbstbedienungsladen öffentlich-rechtlicher Rundfunk (ÖRR). Beispiel WDR. Die Tagesspiegel-Frage nach Köln war: Es wird infolge der Causa Schlesinger/RBB über Gehaltsobergrenzen oder gar Gehaltserhöhungs-Verzicht bei Intendanten des ÖRR gesprochen. Ist das auch im WDR ein Thema?
Über das Gehalt des WDR-Intendanten entscheide das zuständige Aufsichtsgremium, beim WDR ist das der Verwaltungsrat, so die Antwort aus der Pressestelle. „Tom Buhrow hat sein Gehalt einmal mit dem Verwaltungsrat vereinbart, als er vor neun Jahren zum ersten Mal zum Intendanten gewählt wurde. Als er 2018 das zweite Mal gewählt wurde, hat er auf eine neue Verhandlung seines Gehalts verzichtet.“
Seltsam nur, dass Buhrow 2019 (laut damaliger Tabelle auf
ard.de) auf 395.000 Euro Jahresgehalt kam, in 2021 auf 413.000 Euro. Auf die Nachfrage, wie sich diese Schere mit obiger Antwort („Gehaltsverzicht“) vertrage, antwortet der WDR: Bei allen WDR-Mitarbeiter:innen habe sich das Gehalt „in dem von Ihnen genannten Zeitraum“ verändert. „Es gab keine gesonderten Gehaltserhöhungen für Herrn Buhrow, seit er Intendant wurde.“
Wie auch immer, von Gehaltsobergrenzen ist keine Rede. Und 413.000 Euro sind eine Stange Geld, vom Dienstwagen ganz zu schweigen. Zum Vergleich: Hendrik Wüst, Ministerpräsident in Nordrhein-West, bekommt im Monat 17.658 Euro Grundgehalt (Besoldungstabelle der Bundesländer), das macht im Jahr 212.000 Euro, exklusive Familienzuschlag und Dienstaufwandsentschädigung.
### Ein Ausreißer nach unten?
Da steht sich auch Norbert Himmler, ZDF-Intendant erst seit gut einem halben Jahr, besser. „Wir veröffentlichen die Bezüge der Geschäftsleitung in unserem Transparenzportal im Rahmen der digitalen Publikation ZDF Jahrbuch“, sagt der Mainzer Sender zur Transparenz-Frage.
ZDF-Intendant Norbert Himmler erhält seit dem 1. April eine monatliche Vergütung von 30.990 Euro und kommt damit auf eine Jahresvergütung von 371.880 Euro. Die Höhe der Vergütung des Intendanten sei Gegenstand seines Vertrages, den der ZDF-Verwaltungsrat beschlossen hat.
Beispiel NDR. Der Vierländersender ist in den vergangenen Tagen wegen Vorwürfen politischer Einflussnahme und Vetternwirtschaft ins Gerede gekommen. Wie sieht es dort mit dem Intendanten-Gehalt aus? Die Verwaltungsräte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks befassen sich immer wieder einmal mit den Gehältern der außertariflichen Führungskräfte (AT), insbesondere dann, wenn neue Verträge anstehen, heißt es beim NDR.
Ein Sprecher verweist darauf, dass der jetzige Intendant Joachim Knuth um 19.000 Euro niedrigeres Gehalt (346.000 Euro) als sein Vorgänger Lutz Marmor (365.000 Euro) erhält. „Und seit 2020 verzichten alle AT-Führungskräfte freiwillig auf eine jährliche Gehaltserhöhung.“
Ein Ausreißer nach unten? Blick nach Süden. Der Verwaltungsrat des SWR habe sich in seiner Sondersitzung am vergangenen Montag ausführlich mit dem Gehalt des Intendanten beschäftigt, sagt SWR-Verwaltungsratsvorsitzender Hans-Albert Stechl.
Beim SWR sei die Regelung klar: „Der Intendant erhält das Jahresgehalt von 361.000 Euro, dazu eine allgemeine Aufwandsentschädigung von 350 Euro monatlich sowie eine Sonderzahlung von 978 Euro im Jahr, die jeder Mitarbeitende des SWR erhält.“ Es gebe keinerlei Boni oder